Haustiere
Schon acht trächtige Katzen im Tierquartier Wien
In den vergangenen Wochen wurde bei insgesamt acht Katzen eine Trächtigkeit festgestellt. Viel zu viele für das erst vierte Monat im Jahr.
Jedes weibliche Tier das im Tierquartier Wien ankommt, wird mittels Ultraschall auf eine mögliche Trächtigkeit untersucht und bereits jetzt, konnte dieser Umstand bei insgesamt acht Katzen nachgewiesen werden. Die Tierschützer warnen vor dieser ungewöhnlich hohen Zahl bereits im April, denn die Frühlingskätzchen kommen erst. Nun wappnet man sich vor einem Kitten-Boom.
Katze "Minou"
Eine der acht Samtpfoten ist Glückskatze "Minou". Sie wurde mit blutigem Nasenrücken unter einem Auto kauernd von einer Passantin entdeckt, die ihr klägliches Miauen hörte. Die Tierrettung der Stadt Wien brachte die verletzte, erst einjährige Katze sofort zum Tierärzte-Team des Tierquartiers, wo bei der Untersuchung auch die Schwangerschaft im Anfangsstadium festgestellt wurde. Doch "Minou" hatte Glück und darf bei einer liebevollen Pflegestelle, in geschützter Umgebung ihre Jungen zur Welt bringen.
Im Tierquartier geht man davon aus, dass in den nächsten Wochen weitere trächtige Katzen bzw. Katzen und ihre Babys Quartier beziehen und sich die Fälle ausgesetzter Fellnasen häufen werden.
Trächtige Tiermütter benötigen in den ersten Lebenswochen Zeit, Ruhe und Geborgenheit, denn diese Zeit ist für die Sozialisierung der Kleinen besonders wichtig, weshalb diese oft auf Pflegestellen umsorgt werden.
Als Zuhause auf Zeit für Katzenfamilien kommen vor allem jene in Frage, die bereits Erfahrung mit der Aufzucht von Tierbabys haben und ausreichend Zeit für die Betreuung mitbringen. "Wir sind immer wieder auf der Suche nach Menschen, die als Pflegestelle einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten möchten. Die Verantwortung, die man übernimmt, erfordert Herz und Einsatz – man begleitet die Tiere von der Pflege bis zum Auszug in ein passendes Für-Immer-Zuhause", erklärt Sonja Z. vom Tierquartier.
Sie könnten sich vorstellen als Pflegestelle für Kitten oder Welpen tätig zu sein?
Dann bewerben Sie sich als Zuhause auf Zeit unter [email protected].
Fälle wie der von "Minou" häufen sich in den vergangenen Wochen im Tierquartier Wien. "Im Vergleich zu den Vorjahren beobachten wir eine starke Zunahme an tragenden Katzen. Während im gesamten Jahr 2022 sechs trächtige Katzen bei uns registriert wurden, sind es 2023 bis jetzt schon acht Fellnasen", informiert Betriebsleiter Thomas Benda. Eine Herausforderung, denn: "Die klassische Babykatzen-Zeit beginnt mit den wärmeren Frühlingsmonaten gerade erst". Im TierQuarTier geht man davon aus, dass in den nächsten Wochen weitere trächtige Katzen bzw. Katzen und ihre Babys Quartier beziehen und sich die Fälle ausgesetzter Fellnasen häufen werden.
Kastrationspflicht will nicht klappen
"Diese Problematik ist in Wahrheit ein Teufelskreis, bei dem es nur Verlierer gibt. Katzen werden nicht kastriert, werden trächtig und deswegen verhältnismäßig oft ausgesetzt – und sind dadurch hohem Stress und Gefahren wie Autos ausgeliefert. Und die Menschen, die ein Tier aussetzen, machen sich strafbar und riskieren Strafen im vierstelligen Bereich", so Benda. Unabhängig davon schreibt das österreichische Tierschutzgesetz bei Freigängerkatzen eine Kastration vor, um der unkontrollierten Fortpflanzung und der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen. Eine Kastration wird ab einem Lebensalter von fünf bis sechs Monaten empfohlen.