Haustiere

Rentner überfordert: 47 Katzen in Wiener Garconniere

Ein gehörloser Pensionist aus Wien-Favoriten war völlig überfordert: Aus ehemals vier Katzen wurden in zwei Jahren 47 Stück – Auf 50 Quadratmeter.

Christine Kaltenecker
In nur zwei Jahren vermehrten sich 4 Katzen auf insgesamt 47 Stück.
In nur zwei Jahren vermehrten sich 4 Katzen auf insgesamt 47 Stück.
©Gut Aiderbichl

So schnell kann es gehen: Ein Katzenpärchen bekommt in der Regel zwei- bis viermal Nachwuchs pro Jahr. Kein Wunder also, dass sich ursprünglich vier Katzen in zwei Jahren auf 47 Stück vermehren können. Dies passierte einem Pensionisten in Wien-Favoriten, der natürlich mit der Gesamtsituation komplett überfordert war. Die Tierretter des Gut Aiderbichl holten die Katzen aus einer 50 Quadratmeter großen Wohnung.

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    Ein Rentner aus Wien war mit seinen Katzen komplett überfordert.
    Ein Rentner aus Wien war mit seinen Katzen komplett überfordert.
    ©Gut Aiderbichl

    Kein Geruchs- und Geschmacksinn

    Wie es wohl in einer Wohnung riechen muss, wenn 47 Katzen keinen Zugang ins Freie haben? Dem armen Rentner ist dies gar nicht aufgefallen, da der gehörlose Mann bereits seit seiner Geburt über keinen Geruchs- und Geschmacksinn verfügt. Er kümmerte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten auch sehr bemüht um seine Katzen - schlief sogar im Sommer am Balkon und im Winter in der Badewanne, um den Tieren mehr Platz zu machen. 

    "Um solche schrecklichen Zustände für Tiere zu vermeiden, treten wir in diesen Fällen für die Sterilisation bzw. Kastration ein,“ so Dieter Ehrengruber.

    Erstversorgung in Maria Schmolln

    Gut Aiderbichl reagierte prompt und schickte ein Team von katzenerfahrenen Tierrettern nach Wien. Mit Unterstützung der Volkshilfe, wurden die Katzen bereits vorab sterilisiert und kastriert. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen schafften es die Tierretter, die ängstlichen Tiere aus ihren Verstecken zu locken. Obwohl die Katzen dem Rentner sehr viel bedeuten, reagierte er mit großer Erleichterung auf die Hilfe von Gut Aiderbichl.

    Einige der Katzen sind sehr mager und hilfebedürftig, haben offene Wunden und sind mit Giardien infiziert, was bei den Tieren zu starkem Durchfall führt. Die Tiere sind zusätzlich extrem scheu und stark traumatisiert. Die Erstversorgung und Untersuchung gestaltete sich dementsprechend sehr schwierig. Ob weitere Krankheiten vorliegen, ist deshalb noch nicht abzuschätzen. Die Tierretter von Gut Aiderbichl haben die Katzen nach Gut Aiderbichl Maria Schmolln gebracht. Dort arbeiten die Experten nun besonders einfühlsam daran, die Tiere zu untersuchen, Wunden zu versorgen und notwendige Impfungen nachzuholen.