Haustiere
Wurden Österreicher durch die Pandemie böse?
Haustier, Wildtier, Nutztier: Es scheint zurzeit tatsächlich an Mitleid und Empathie zu fehlen. Hat die Pandemie das Tierleid noch verschlimmert?
Überrollte Hühner in einem Geflügelmastbetrieb, Katzen mit abgeschlagenen Köpfen oder Rehe, die mit einer Drahtschlinge gefangen wurden und erstickt sind: Diese Beispiele von Tierquälerei haben sich im vergangenen Jahr in der Steiermark ereignet und setzen sich heuer munter quer durch Österreich fort. Egal ob man die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck, oder die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, Madeleine Petrovic fragt: Ob Haus-, Wild-, oder Nutztier - keine Tierart scheint verschont zu bleiben und die Fälle von Tierquälerei werden immer grausamer und dramatischer. Sind Österreicher durch die Pandemie tatsächlich "böse" geworden?
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Prominente Beispiele
In den letzten Jahren häufen sich verabscheuungswürdige Taten, wie der geköpfte Schwan auf der Donauinsel, oder die Häutung einer lebendigen Graugans im Freibad von Salzburg. Auch gibt es mehr und mehr Anzeigen von Giftködern in ganz Österreich, die unseren Hunden einen grausamen Tod versprechen, oder sogar gezielte Schüsse auf Freigängerkatzen. Tierschützer sind sich nun sicher, dass hier massive Jugendarbeit betrieben werden muss - vor allem seit der von Lockdowns-gebeutelten Pandemie scheinen Kinder und Jugendliche ein Defizit an Ethik und Empathie aufzuzeigen, welches dringend Platz im schulischen Alltag finden sollte.
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"Begriffe wie Tierwohl, Artenschutz und tiergerechte Haltungssysteme sollten schon in jungen Jahren einen Platz im schulischen Alltag finden. Besonders die letzten „Corona-Jahre“ haben bewiesen, welche Unkenntnis, zu Kosten und Zeitaufwand, die ein Haustier benötigt, in der breiten Gesellschaft vorhanden ist. Leider ist auch daraus resultierend in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Tiere in Tierheimen massiv gestiegen. Aus diesen Gründen wollen wir bereits junge Menschen für diese Themen sensibilisieren und zeigen, wie wunderbar das Zusammenleben von Tier und Mensch sein kann, wenn wir den Tieren mit Respekt begegnen", so Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria).
IHR KINDERLEIN KOMMET
Tierschutz Austria lädt dazu regelmäßig Schulklassen ins Tierschutzhaus in Vösendorf, um Kindern bereits in jungen Jahren einen respektvollen und achtsamen Umgang mit Tieren näherzubringen. Auch selbst gehe man in Schulklassen, um Aufklärung zu betreiben und schaffe Projekte, wie das Shelter Buddy Leseprogramm.
"Tierschutz macht Schule"
Der Verein stellt Schulen, Erwachsenen, Reitbetrieben und Jugendlichen ein umfangreiches Service zur Verfügung. Neben pädagogisch geprüften Print- und Online-Unterrichtsmaterialien bieten sie Vorträge, Broschüren und eine Wissensdatenbank zur Verwendung im Schulunterricht an. Für Lehrer und Pädagogen werden in Österreich eine große Auswahl an Kursen und Fortbildungen angeboten.