Können uns Hunde vor einem Erdbeben warnen?

Bilder aus Syrien und der Türkei werden uns wohl noch eine Weile wach halten, denn Erdbeben der Stärke 8 auf der Richterskala lassen in der Regel außer Schutt und Verzweiflung nichts mehr übrig. Viele österreichische ehrenamtliche Helfer sind bereits mit ihren Hunden in den Krisengebieten und suchen die Trümmer nach Überlebenden ab. Ja, bei Katastrophen sind unsere Hunde immer ein wichtiger Bestandteil und vollbringen mit ihren feinen Nasen wahre Wunder. Doch haben unsere Haustiere wirklich einen sechsten Sinn und könnten beispielsweise ein Erdbeben auch voraussehen?

Das sagt die Wissenschaft

Vorweg - eine eindeutige Studie mit belegtem Ergebnis gibt es nicht. Es ist allerdings klar, dass Hund (und auch Katze) noch Instinkte besitzen, die wir längst abgelegt haben und in einem Experiment des Max-Planck-Instituts wurde auch getestet, ob sich Hund, Schaf und Kuh vor einem Erdebeben merkwürdig verhalten würden. Angeblich seien die Hunde 20 Stunden vorher bereits auffällig gewesen und zeigten sich seltsam aktiv.

Die Erklärung hierfür wäre vermutlich, dass Hunde mit dem Fell die Ionisierung der Luft wahrnehmen, die in einer Erdbebenzone durch den Druck entsteht. Ob unsere Vierbeiner allerdings wandelnde Seismometer sein sollen, bleibt wohl jeden Hundebesitzer selbst überlassen, denn einen eindeutigen Beweis gibt es nicht.

Man sollte jedoch die Fähigkeiten und das "G'spür" der Tiere nicht unterschätzen, denn ihr Verhalten spricht Bände wenn sie tagelang vor einer Flutwelle ins Landesinnere flüchten, oder sich Stunden vor einem Ereignis ängstlich irgendwo versteckten - auch Gemsen wurden in Tirol vor Lawinen beobachtet, wie sie plötzlich vom Berg steigen, was sie sonst nie tun würden. Vielleicht wäre ein Netzwerk der Tierhalter, die ungewöhnliches Verhalten melden, wesentlich genauer, als alle wissenschaftlichen Geräte, wer weiß?