Haustiere
Katzen sterben an Coronavirus – schon 300.000 verendet
Eine Coronavirus-Mutation breitet sich derzeit auf Zypern aus und tötet viele Katzen. Eine Behandlung der Infektionskrankheit ist sehr kostspielig.
Über eine Million Straßenkatzen leben auf Zypern, doch die Zahl der Tiere sinkt aktuell drastisch. Der Grund dafür ist eine für Katzen tödliche Variante des Coronavirus, das sich auf der Mittelmeerinsel aktuell rasch ausbreitet.
Mindestens 300.000 Katzen sind innerhalb von sechs Monaten an feliner infektiöser Peritonitis (FIP) gestorben, wie der ORF unter Berufung auf Dinos Ayiomamitis, den Leiter der "Cat Protection and Welfare Society Cyprus", berichtete.
Nicht auf den Menschen übertragbar
Das Virus befällt ausschließlich Katzen und wird über kleinste Kotpartikel sowie Speichel- und Nasensekret übertragen. Bei den Tieren löst die Infektion vor allem Fieber, Schwellungen am Bauch und gelegentliche Aggressivität aus. Auf den Menschen ist FIP nicht übertragbar. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine Variante des Virus Sars-CoV-2, das in den vergangenen Jahren die Pandemie auslöste. Das Coronavirus bei Katzen, das die feline infektiöser Peritonitis auslöst, wurde erstmals 1976 nachgewiesen und wurde damals "FIP-Virus" genannt.
„"90 Prozent der Katzen werden sterben."“
Laut dem ansässigen Tierarzt Kostis Larkou wird der Großteil der infizierten Katzen FIP nicht überleben. "Etwa 90 Prozent der Katzen werden sterben", erklärte er gegenüber Medien. Haben Katzen ein intaktes Immunsystem, muss die Krankheit allerdings nicht unbedingt ausbrechen. Viele der Tiere auf Zypern leiden jedoch an anderen Infektionen, Unterernährung oder Parasiten, wodurch das Immunsystem dann bei einer Ansteckung so geschwächt ist, dass es zu einer Erkrankung kommt. Nur stärkere Tiere könnten genügend Antikörper entwickeln und weiterleben, so der Veterinärmediziner.
Teure Behandlung
Für das Virus gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten: Das Anti-Covid-Präparat Molnupiravir oder die antivirale Tablette GS-441524, die chemisch dem Remdesivir ähnlich ist, das zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt wird. Allerdings sind die Produkte in der EU nicht zugelassen. Mit einem Sonderzulassung würde eine Behandlung pro Tier zwischen 3.000 und 7.000 Euro kosten.
"Ich hoffe aufrichtig, dass man nicht beabsichtigt, die Seuche sich ausbreiten zu lassen, um die Population streunender Katzen zu reduzieren", so Tierschützer Dino Ayiomamitis. Sonst könnte Zypern – die seit der Ausbreitung der Samtpfoten auch "Insel der Katzen" genannt wird – bald zur "Insel der toten Katzen" werden.