Haustiere
Hier fährt man einfach mit dem Traktor über Hühner
Trotz AMA Gütesiegel herrschen bei einem Hühnermast-Betrieb in der Südoststeiermark laut dem Verein gegen Tierfabriken grauenhafte Zustände.
Der Verein gegen Tierfabriken veröffentlichte am 13. Dezember schockierende Aufnahmen aus einem Hühnermast-Betrieb in der Südoststeiermark. Obwohl dieser Hühnerhof sogar mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet wurde, spielen sich hinter verschlossenen Tieren laut dem VGT grauenhafte Szenen ab und sollen wieder beweisen, wie wenig ein Hühnerleben wert ist.
Lesen Sie auch: Jeden Tag ein frisches Ei – so klappt die Hühnerhaltung >>>
Lesen Sie auch: Studie: Fast alle Legehennen haben gebrochene Knochen >>>
Hühner können fast nicht laufen
Aus den Mündern Verantwortlicher der Industrie, heißt es immer, dass Österreich ein absoluter Vorreiter in der Hühnerhaltung sei - ein Vorbild für andere Staaten, denn "sicher ist sicher". Wenn man sich die Bilder des VGT jedoch ansieht, streicht man zumindest für die nächsten Wochen das Huhn vom Speiseplan, denn gesund kann so eine Grausamkeit auch nicht sein.
Überall sind Tiere zu sehen, die aufgrund ihrer angezüchteten, genetischen Prädispositionen extrem anfällig für Herz-Kreislauf-Krankheiten, plötzlichen Herztod, Infektionen, Verletzungen und Missbildungen sind. Hühner, die nicht mehr aufstehen können und gezwungen sind, in der mit Fäkalien getränkten Einstreu zu liegen. Sie können sich nicht mehr zu Futter und Wasser bewegen und erleiden schmerzhafte Entzündungen der Haut. Um ein möglichst schnelles Muskelwachstum zu erreichen, wird in Kauf genommen, dass unzählige Tiere noch während der Mast langsam und qualvoll sterben. Solange ein gewisser Prozentsatz die rund fünf Wochen bis zum Schlachttermin überlebt, rentiert sich die Aufzucht dieser Hühnerrassen trotz allem.
„" Zu sehen, wie grausam diese meist ohnehin schon leidenden Tiere in den Mastbetrieben behandelt werden, ist kaum zu ertragen. Hier werden sie rücksichtslos mit dem Laster überfahren und dabei teilweise schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen ... "“
Brutaler Umgang ist erschütternd
Das enorme Leid der Hühner ist dabei ein Faktor, der nicht nur keine Berücksichtigung findet, sondern durch den brutalen Umgang mit den Tieren sogar noch aktiv verstärkt wird. Im akutellen Betrieb wird auch einfach ohne Rücksicht mit einem Kleinlaster über die Tiere gefahren. Der VGT hat Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die 1. Tierhaltungsverordnung erstattet. VGT-Campaignerin Denise Kubala ist bestürzt: "Zu sehen, wie grausam diese meist ohnehin schon leidenden Tiere in den Mastbetrieben behandelt werden, ist kaum zu ertragen. Hier werden sie rücksichtslos mit dem Laster überfahren und dabei teilweise schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen".
Discounter Lidl?
Laut dem Verein gegen Tierfabriken, stehen alle bisher aufgedeckten Betriebe mit dem Discounter Lidl in Verbindung, obwohl dieser Konzern angeblich die enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten preist und dadurch die konventionelle Tierhaltung weiterentwickeln möchte. Der VGT appelliert an die Supermarktkette sich europaweit an die Europäischen Masthuhn-Initiative anzuschließen, um so die Standards für die Hühnerhaltung und -zucht bei seinen Lieferanten zu verbessern.