Haustiere

Achtung – Pythons und Taranteln irren jetzt durch Wien

Exotische Fundtiere erreichen mittlerweile eine alarmierende Anzahl in Wien und Umgebung. Wer weiß, wie viele noch herumirren?

Christine Kaltenecker
Der Tierschutz Austria entdeckt eine besorgniserregende Anzahl an exotischen Haustieren, die keiner mehr will.
Der Tierschutz Austria entdeckt eine besorgniserregende Anzahl an exotischen Haustieren, die keiner mehr will.
©Tierschutz Austria

Nicht nur Hunde, Katzen und puschelge Kleintiere finden Tierschützer in den Städten Österreichs. Angebunden an Laternen, oder in Transportboxen einfach zum Müll gestellt, wird zwischen Tier und löchrigem Kleidungsstück kein Unterschied gemacht. Wegwerfware darf bei manchen Menschen offenbar auch Puls haben. In letzter Zeit sind es aber nicht "nur" die pelzigen Freunde, die man vorm gebuchten Urlaub schnell mal aussetzt, sondern auch Exoten wie Schlangen, Spinnen und Eidechsen. 

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    Leopard-Geckos gelten in der Welt der Terrarien-Tiere als relativ unkompliziert. 
    Leopard-Geckos gelten in der Welt der Terrarien-Tiere als relativ unkompliziert.
    Getty Images/iStockphoto

    Python oder Vogelspinne

    In den letzten Tagen verzeichnete Tierschutz Austria den Fund mehrerer exotischer Haustiere in und rund um Wien. Dabei handelte es sich um zwei Königspythons die innerhalb einer Woche am Rande von Wien in Niederösterreich gefunden wurden und ein Leopardengecko, der mitten in der Stadt auf einer Grünfläche entdeckt und gerettet werden konnte. Die Tiere kamen in keinem guten Zustand im Tierschutzhaus Vösendorf an, was darauf hinweisen könnte, dass die Exoten schon eine Zeit lange draußen umherirrten. Erst im Mai wurde eine Vogelspinne von einem Finder eingefangen und ins Tierschutzhaus gebracht.

    "Vermutlich nur ein Bruchteil der ausgesetzten Tiere ..."

    Nur ein Bruchteil

    "Es ist wichtig zu bedenken, dass die entdeckten Tiere vermutlich nur einen Bruchteil der ausgesetzten Tiere darstellen. Wer weiß wie viele Tiere wirklich einfach in die Natur entlassen werden, sich jedoch so gut verkriechen, dass sie nicht gefunden werden. Nachdem es sich bei den Exoten meistens um Tiere aus Afrika, Asien oder Südamerika handelt, sind sie – falls sie nicht gefunden werden – mit Wintereinbruch und den damit einhergehenden eisigen Temperaturen, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dem Tod geweiht", erklärt Tierheimleiter Stephan Scheidl.

    Gleich zwei Königspythons innerhalb einer Woche wurden ans Tierschutzhaus Vösendorf übergeben.
    Gleich zwei Königspythons innerhalb einer Woche wurden ans Tierschutzhaus Vösendorf übergeben.
    ©Tierschutz Austria

    Erst Ende letzten Jahres konnte Tierschutz Austria einen Anstieg abgegebener Exoten aufgrund der Inflation verzeichnen. Dabei wurden neben Kornnattern und Leopardengeckos auch Schildkröten, Chamäleons oder auch diverse Fische abgegeben. "All diese Exoten führen, aufgrund ihrer Haltung in Terrarien, zu einem höheren Stromverbrauch. Dabei können Tierbesitzer schnell mit Mehrkosten von über 100 Euro im Monat rechnen", ergänzt der Tierschützer. Auch eine ausgesetzte Boa constrictor, auch Königsschlange genannt, fand Ende vergangenen Jahres ihren Weg ins Tierschutzhaus, nachdem sie in Vösendorf auf einer Straße gefunden wurde.

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