Haustiere

Deshalb werden so wenig Hunde aus dem Tierheim geholt

Laut einer Umfrage verhindern viele Irrtümer und auch Unwissen die Adoptionen aus dem Tierheim. Die Bereitschaft der Österreicher wäre vorhanden.

Christine Kaltenecker
Obwohl die Österreicher prinzipiell sehr tierlieb sind, schrecken viele vor einer Adoption aus dem Tierheim zurück.
Obwohl die Österreicher prinzipiell sehr tierlieb sind, schrecken viele vor einer Adoption aus dem Tierheim zurück.
Getty Images/iStockphoto

Obwohl Herr und Frau Österreicher prinzipiell sehr tierlieb ist, denn beinahe in jedem zweiten Haushalt lebt zumindest ein Fisch oder Haserl, landen jährlich tausende Hunde, Katzen, Nagetiere und Exoten in den örtlichen Tierheimen. Das erste Jahr Post-Corona stellt den Tierschutz vor besonderen Herausforderungen, da die Einrichtungen aus allen Nähten platzen. "Die Covid-Krise hat vor allem Hunde getroffen", so Jonas von Einem vom Tierschutz Austria (Tierheim Vösendorf).

"Die Abgabeanfragen haben sich in den beiden letzten Sommern teilweise vervierfacht. Der traurige Begriff ‘Lockdownhunde’ resultiert aus dieser Zeit ..."

Umfrage soll helfen

Wie eine Umfrage im Auftrag von Mars zeigt, setzt weniger als ein Drittel der potenziellen Tiereltern ihr ursprüngliches Vorhaben einer Adoption auch um. Die Entscheidung gegen ein Tierheimtier basiert jedoch meist auf Irrtümern oder falschen Vorstellungen. Mars Austria und Tierschutz Austria klären gemeinsam auf und wollen so dazu beizutragen, dass mehr Tiere aus Tierheimen ein neues Zuhause finden.

Diese Graphik zeigt leider genau auf, weshalb eine Adoption aus dem Tierheim meist scheitert.
Diese Graphik zeigt leider genau auf, weshalb eine Adoption aus dem Tierheim meist scheitert.
Mars Austria / OTS

"Adoptionslücke"

Laut der Online-Umfrage von Mars (durchgeführt von iVOX in Österreich im Juli 2022) haben drei von fünf (65 Prozent) der derzeitigen Hundeeltern bereits in Erwägung gezogen, einen Hund aus einem Tierheim zu adoptieren, aber nur einer von fünf (20 Prozent) hat tatsächlich einen Hund adoptiert. Damit ergibt sich eine auffällig große "Adoptionslücke" bei Hunden.

Von jenen Befragten, die ihren Hund nicht über ein Tierheim oder eine Rettungsorganisation adoptiert haben, gaben fast zwei Drittel (65 Prozent) an, dies während des Entscheidungsprozesses in Erwägung gezogen zu haben. Doch die Hälfte hat den Adoptionsprozess nie begonnen und 15 Prozent haben ihn abgebrochen.

Aufklärung ist noch nicht gut genug

Obwohl selbst ein Martin Rütter Werbung für Tierheim-Hunde macht (Die Unvermittelbaren) und im ganz großen Stil aufzeigt, dass mit ein bisschen Hilfe und Geduld wirklich jeder Hund das passende Zuhause finden kann, haben immer noch viele Hundefreunde Bedenken vor einer Adoption. Die Vergangenheit des Hundes zählt fast bei allen zum häufigsten Grund, der gegen einen Hund aus dem Tierheim spricht. Erst danach kommt der Wunsch nach einem Welpen, oder einer bestimmten Rasse.

Drei Viertel (75 Prozent) jener Hundeeltern, die ein Tier aus einem Tierheim aufgenommen haben, nennen hingegegen als Hauptmotivation für ihre Entscheidung, dass es “das Richtige ist, einen Hund zu adoptieren"

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