Haustiere

Deshalb sitzen Hunde vor dieser Backstube

Im Bezirk Gänserndorf (NÖ) findet man eine ganz besondere Backstube für ganz besondere Schleckermäulchen. "Heute" machte den Test.

Christine Kaltenecker
Im Bezirk Gänserndorf gibt es eine ganz besondere Backstube.
Im Bezirk Gänserndorf gibt es eine ganz besondere Backstube.
©hundekeks.at, Bildmontage Heute

Hundekekse in allen Varianten und auch Motto-Torten stehen am Tagesprogramm von Sabine Neuberger, die mit viel Liebe zum Vierbeiner jedes einzelne Gusto-Stückerl ihrer Backstube "Hundekeks.at" per Hand knetet, mixt, verziert und verpackt. Ob das Auge des Hundes ebenfalls mit isst, spielt ja eigentlich keine Rolle, solange man es knuspern und schmatzen hört, nachdem man die violette Schleife von einem sogenannten "DoggyPop" gewickelt und dem Schnüffler vorgesetzt hat. "Heute"-Tierisch Redakteurin Christine Kaltenecker war mit der hundeliebenden Bäckerin im Gespräch:

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    Die Einzelfirma "Hundekeks.at" befindet sich im Bezirk Gänserndorf und bietet den Vierbeinern besondere Schmankerl.
    Die Einzelfirma "Hundekeks.at" befindet sich im Bezirk Gänserndorf und bietet den Vierbeinern besondere Schmankerl.
    ©hundekeks.at

    Was kam zuerst, der Tierschutz oder das Backen?

    Der Tierschutz. Privat waren mir Tiere aus dem Tierschutz immer schon ein Anliegen. Ob Hund, Katze oder Meerschweinchen, unsere Tiere waren immer aus Tierheimen. Dank meiner Ausbildung zur Tierpflegerin konnte ich dann mit 20 Jahren als Tierpflegerin in einem Tierheim arbeiten und mir damit einen Traum erfüllen. Gleichzeitig mit der Arbeit im Tierheim entdeckte ich auch meine Leidenschaft für das Backen, besonders Motivtorten hatten es mir angetan.

    Hast du für deine eigenen Hunde immer schon die Hundeleckerlis selbst gemacht?

    Ich habe mit meiner zweiten Hündin "Lilly", einer Französischen Bulldogge, angefangen. Sie kam mit einem Jahr aus dem Tierheim zu uns und hatte alle möglichen Futtermittel-Allergien, die es fast unmöglich machten, im Handel etwas für sie zu finden. Also habe ich angefangen sie zu barfen und alle Leckerlis selbst zu machen. Zu meiner großen Überraschung fiel uns bald auf, dass sie bei den selbst hergestellten Leckerlis plötzlich auch Zutaten wie Rinderleber vertragen hat. Da begann ich mich näher mit der Futtermittelproduktion und vielem was in der Futtermittelindustrie falsch läuft zu beschäftigen.

    "Lilly" war auch der Grund bzw. die Ideengeberin für unseren Kekskonfigurator. Auch wenn sie leider mittlerweile nicht mehr unter uns ist, so hat sie uns und die Firma von Grund auf geprägt.

    Hältst du bei den Zutaten Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsspezialisten für Hunde?

    Ich habe in meinem Freundeskreis auch Tierärzte und Hundeexperten, mit denen ich glücklicherweise viel zu diesem Thema besprechen kann. Dazu kommt natürlich auch viel Eigenrecherche, die es mir mittlerweile erlaubt, neue Rezepte auszuprobieren, weil ich über meine Zutaten genau Bescheid weiß. Als besonderes Gütesiegel sehe ich es immer noch, dass gerade die drei Tierärzte des Tierheims die ersten Außenstehenden waren, die meine Leckerlis für ihre eigenen Hunde verwendeten und auch "nachbestellten".

    Kannst du dich noch an deine erste Bestellung erinnern?

    Sehr gut sogar. Meine erste Verkaufsveranstaltung überhaupt, war der Ostermarkt im Tierheim Vösendorf. Ich war so begeistert von dem Interesse an meinen Keksen, dass ich dann tatsächlich innerhalb von 2 Wochen mein Unternehmen anmeldete, alle Richtlinien studierte, ein Logo entwarf, die Verpackungen auswählte und meine Website erstellte. Sofort nach dem Ostermarkt hatte ich meine erste Onlinebestellung von einer Kundin, die noch heute oft zu unseren Messeständen kommt und einkauft – und jedes Mal stelle ich sie meinen Helfern stolz als meine allererste Kundin im Onlineshop vor.

    Sind deine eigenen Hunde immer "Vorkoster" bei neuen Rezepten?

    Ausnahmslos immer (lacht). In unserer Kekscrew haben wir zum Glück auch sehr unterschiedliche Hunde mit verschiedenen Vorlieben und Bedürfnissen. Vom dankbaren Allesfresser über sehr heikle und selektive Nasen, bis zum zahnlosen Senior ist alles dabei. So sehen wir auch gleich welcher Keks sich für wen gut eignet oder woran wir noch arbeiten müssten. Natürlich helfen auch weitere Hunde in der Familie und im Bekanntenkreis, ein gutes Gefühl dafür zu bekommen, was wir unbedingt in Serie backen müssen.

    Verrate uns doch ein einfaches Keks-Rezept

    Gerne!  Hier ein einfaches Weihnachts-Rezept für die Hunde der "Heute"-Leser:

    - 250 Gramm Buchweizenvollkornmehl
    - 100 Gramm Hafermehl
    - 1 Ei
    - 200 Milliliter Kokosmilch
    - 50 Gramm Erdnussbutter
    - eine kleine (wirklich kleine) Prise Zimt
    Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten und Sternchen ausstechen, natürlich sind auch alle anderen Formen möglich. Die ausgestochenen Kekse auf ein Backblech mit Backpapier legen und bei 150°C Umluft 20 Minuten backen – schon sind eure hausgemachten Hundekekse fertig.

    Deine Firma heißt zwar "Hundekeks", aber gehören auch Katzen zu deinen Kunden?

    Ja, tatsächlich kaufen auch immer mehr Katzenbesitzer ein. Oft erzählen uns Kunden, die sowohl Katzen als auch Hunde haben, dass sie unsere Kekse zwar für den bellenden Vierbeiner gekauft haben, aber die Katzen des Hauses auch neugierig sind und öfters ganze Packungen vom Regal stibitzen. So werden dann oft beim nächsten Einkauf auch gleich die passenden Kekse für die Mietzen mitgenommen.

    Wie lange stehst du täglich in der Küche, bzw. in der Backstube?

    Das hängt tatsächlich auch von der Jahreszeit ab. Während es nach dem Jahreswechsel und im Sommer eher die normalen 7-9 Stunden Backstube plus anschließend 2-3 Stunden Büroarbeit sind und ich auch das ein oder andere freie Wochenende habe, so ist es rund um Ostern, im Herbst und vor allem zur Weihnachtszeit so, dass wir quasi schon in der Backstube wohnen und das Team teilweise im Schichtbetrieb arbeitet, um die ganze Arbeit zu schaffen. Da gibt es keine Feiertage oder Wochenenden, denn Weihnachtszeit ist Kekszeit ... Aber wenn man seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat, fällt einem auch das nicht schwer.