Haustiere

Ätherische Öle lassen Schärdinger-Kühe weniger furzen

Die Schärdinger-Milchbauern wollen mithilfe ätherischer Öle den Methanausstoß ihrer Kühe reduzieren. Klima und Kuh sollen davon profitieren.

Christine Kaltenecker
Natürliche ätherische Öle im Futter sollen für eine gesunderer Verdauuung bei den Schärdinger-Kühen sorgen.
Natürliche ätherische Öle im Futter sollen für eine gesunderer Verdauuung bei den Schärdinger-Kühen sorgen.
Berglandmilch

Durch den Zusatz einer Mischung von ätherischen Ölen und natürlichen Kräutern im Futter der Milchkühe wird die Pansenaktivität positiv beeinflusst und der Methanausstoß der Tiere über 10 Prozent reduziert. Daneben verbessert sich die Tiergesundheit und die Milchleistung steigt. Diese Ergebnisse unter universitären Versuchsbedingungen waren bemerkenswert. Was durch internationale Studien belegt war, wollten Schärdinger Milchbauern im Feldversuch auf ihren Höfen testen.

Feldversuch Kärnten

Fast zu schön um wahr zu sein, dachte sich eine Gruppe von Kärntner Schärdinger Bauern. Gemeinsam mit ihrer Molkerei organisierten sie einen Feldversuch auf ihren Höfen. Weit über 100 Milchbauern aus Unterkärnten nahmen am Fütterungsversuch teil. „Wir wollten wissen, ob auf unseren Höfen in Kärnten, auf denen wir ganz anders als die großen Milchfarmen in Europa arbeiten, sich ähnliche Ergebnisse zeigen wie in den Studien", berichtet der Kärntner Milchbauer Thomas Jordan.

Nur Bio

Während es in Europa noch immer gängige Praxis ist gentechnisch verändertes Futter einzusetzen, Futtermittel aus Übersee zu importieren, Trockenmilch mit Pflanzenfett und Milchreststoffen zu verwenden und Glyphosat zu spritzen, verzichten die österreichischen Schärdinger-Bauern seit Jahren auf diese Futter- und Betriebsmittel. Milchwirtschaft in Österreich differenziert sich stark von den großen Milchindustrieländern Europas. Die österreichischen Bauern füttern ihre Kühe naturnah und in kleinen Gruppen. Grünfutter bildet die Futterbasis.

Ergebnisse können sich sehen lassen

Über sechs Monate lief der Feldversuch. 51 Kärntner Milchbauern fütterten ihre Kühe mit einer Mineralstoffmischung, welche mit ätherischen Ölen und Kräutern versetzt wurde. Die Vergleichsgruppe verwendete Mineralstoffmischungen ohne Ergänzung. Die Wirkung des Futterzusatzes Agolin, wie diese Mischung aus ätherischen Ölen und Kräutern genannt wird, war bei den 51 Versuchsbetrieben signifikant sichtbar. Die Milchleistung war in der Versuchsgruppe um 4.000 Liter pro Betrieb und Jahr höher als in der Vergleichsgruppe. Wissenschaftler begründen dies damit, dass die Energie, die sonst den Kühen durch das Methan verloren geht, nun in den Körper und somit auch in die Milchproduktion investiert werden kann. Die Zellzahl, welche ein guter Indikator für den Gesundheitszustand einer Milchkuh ist, verbesserte sich signifikant und reduzierte sich um 20.000 Zellen pro Mililiter. Das bekräftigt auch die Aussage der Bauern, dass die Tiere durch den Einsatz des Zusatzstoffes vitaler sind.

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    Dieses Kalb geht auf ein Kuh-Klo.
    Dieses Kalb geht auf ein Kuh-Klo.
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