Haustiere

A taste of KEKS: Wuff, wuff, wau, wau ...

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit zweieinhalb Hunden und wie Welpe "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.

Christine Kaltenecker
Der kleine Keks hat pünktlich mit dem Ausfall der Milchzähnchen seine Stimme entdeckt.
Der kleine Keks hat pünktlich mit dem Ausfall der Milchzähnchen seine Stimme entdeckt.
©CKFotografie, privat

Schon lustig (*räusper) wenn sich so ein kleines, niedliches Hundebaby - pardon - so ein "cooler Hundebub" sich plötzlich in einen Terrorkrümel deluxe verwandelt. Ziemlich schleichend wird man von der "Güldenen Mami" zur "Nervenden Alten", der man nicht nur mit Blicken, sondern auch manchmal ziemlich lautstark mitteilt, was man von ihr hält. Respekt? Null. Folgsamkeit? Nur kurz. Frust? Halbstündlich. Wenn dann der kleine Anarchist auch noch seine Stimme entdeckt, wird es besonders ... laut.

"Halt dein Schnauzerl"

Experten, oder Hundeprofis sprechen bei der Hundeentwicklung von diversen Phasen. Die Phase in der sich der "Keks" jetzt befindet würde ich mal als "Kann ich den umtauschen? Ich glaub, er ist kaputt"-Phase bezeichnen. Alles wird nämlich gerade lautstark kommentiert. Ein Blatt vom Baum. Ein Kind im Wagerl. Ein Dackelpopsch auf der anderen Straßenseite (*ich glaub, höflich war das nicht*). Fraudi isst einen Apfel. "Kirby" hat vor "Keks" das Knusperstangerl gekriegt. ALLES. Eigentlich also, kann man dem kleinen Frustbüschel gerade nichts recht machen.

Optionen schaffen

Natürlich ist er ein Hund und dass ein Hund bekanntlich bellt und nicht zwitschert, weiß ich. Sein engelsgleiches Stimmchen (*Drake meets Kreissäge meets Geräusch von Schluckauf*) darf auch gerne einmal, zweimal, seinen Unmut kundtun. Wenn sich das hyperaktive Köti allerdings in Rage brüllt, weil ein Kind am Wandersteig minutenlang den ängstlichen Blickkontakt nicht vom Hund nehmen kann, wird es bedenklich und man muss "korrigieren".

Die Hundeprofis sprechen hier immer von "Optionen". Soll heißen, wenn der Hund einer Tätigkeit nachgeht, die dir missfällt, gib ihm etwas anderes zu tun, was für dich in Ordnung ist. Das kann auch nur ein Kommando sein, welches seinen Fokus auf dich lenkt. In der Theorie klingt sowas immer toll. In der Praxis? Kommt es vermutlich auf den Hund und die "Phase" an. "Keks" hört auf seinen Namen, bleibt sitzen wie ein Bock und starrt mich teilweise ohne Blinzeln in Hypnose, ABER - wenn er gerade im Bell-Modus ist, funktioniert das alles nur für ein paar Sekunden. Der kleine Halbstarke hat nämlich leider momentan die Aufmerksamkeitsspanne von einem Rettich.

Der hilfreiche Trieb

Als ich so vor meinem ersten, richtigen Problem mit dem "Keksbert" stand, erinnerte ich mich vage an die Zeit mit "Kirby" in der Pubertät zurück. Als Malinois-Mix ist der nämlich auch nicht gerade "leise", sondern hielt früher richtige Monologe, gefolgt von denkwürdigen Arien, über die heute noch Freunde ehrfürchtig berichten können. Um jedoch eine Delogierung in insgesamt 3 Wohnungen zu vermeiden, musste ich mir auch damals etwas einfallen lassen, um zu verhindern, dass der "CIA-Kirby" jedes Geräusch abseits der eigenen vier Wände mit Untertitel versieht.

Das große Geheimnis, weshalb "Kirby" sich zu 80 Prozent seiner Stimme enthält ist völlig absurd-logisch. Ich setzte einfach ein Kommando auf sein Bellen. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass "selbstbelohnendes" Gekläffe am Gartenzaun gänzlich verschwindet, aber einem Hund mit gesundem Futtertrieb, ist es irgendwann zu blöd, dass das Zucki ausbleibt, wenn man nur "so" seinen Senf dazu gibt, also wird er es reduzieren, sofern du ihm auch ein paar Mal täglich die Aufgabe "Bellen" stellst.

Mit dem "Keks" wird dies gerade täglich geübt. Bellen auf Kommando? Kein Problem. Bellen nur so? Weniger, dafür wird momentan vermehrt gegrummelt, denn über irgendwas muss man sich immer aufregen, oder?

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren ("Damien", 1997 - 2011)
Seelenhund "Kirby" (14) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr einziges Mädchen "Kennedy" (5) bekam sie ebenfalls als Pflegehund, nachdem sie in ihrem Zuhause mit neun Monaten plötzlich unerwünscht war.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August ein und stellt das harmonische Rudel ganz schön auf den Kopf.

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