Haustiere

A taste of KEKS: Das erste Training ...

"Heute"-Redakteurin Christine Kaltenecker erzählt von ihrem Leben mit zweieinhalb Hunden und wie Welpe "Keks" den Alltag völlig durcheinander bringt.

Christine Kaltenecker
Mit knapp sechs Monaten sind wir bereits in der Pubertät und brauchen dringend Training für's Köpfchen.
Mit knapp sechs Monaten sind wir bereits in der Pubertät und brauchen dringend Training für's Köpfchen.
©CKFotografie, privat

Schon klar: Wenn ein Welpe einzieht, trainiert man unbewusst eigentlich die ganze Zeit mit dem kleinen Vierbeiner. Man will ihm ja alles zeigen, ihn gut sozialisieren und dafür sorgen, dass auch der Alltag in den nächsten 15 Jahren ohne gröbere Hürden verläuft. Bei drei Hunden gestaltet sich das um einiges schwieriger, weil du dich natürlich doppel interessant machen musst, um die Aufmerksamkeit des Welpen zu erregen - denn simma mal ehrlich - kein Mensch kann je so aufregend sein, wie ein anderer Hund. In den Augen des Hundebabys dürfen wir also alles sein, außer langweilig.

Der Keks und der Clown

Was tut man also, seit dem ersten Tag des Einzugs? Man krabbelt auf allen Vieren durch die Wohnung, duftet immer lecker nach Pansen und Leberwurst (Ja, Mitmenschen sollte man zu dieser Zeit wohl besser nicht umarmen und busseln), übt regelmäßig das Hohe C für den Belohnungs-"Du bist sooo fein"-Sing-Sang und rennt im Einkaufszentrum auch mal ein paar Meter vor dem Welpi rückwärts, um seinen Fokus auf die Zucki-gefüllten Hände zu lenken.

Merkwürdige Blicke von Passanten, oder auch Gelächter muss man jetzt gezielt ausblenden, denn eines ist fix: Je mehr man sich zum Deppen macht, desto schneller stärkt man die Bindung zum Baby und suggeriert ganz klar: "Hey, wenn du nicht auf mich guckst, dann versäumst echt was!"

Womit starten?

Mir war bereits in den ersten Tagen klar, dass "Keks" ein besonderer Hund ist. Ich weiß, ich weiß, ausnahmslos jeder denkt, dass sein Hund schlau wäre, aber "Keks" ist es wirklich. Seine extrem hohe Bereitschaft zu lernen ist erstaunlich, setzt mich aber auch gewaltig unter Druck. Denn wer schnell lernt, lernt auch schnell Blödsinn.

Was soll er also lernen und wie? Womit wollen wir starten? Womit sollen wir starten? All diese Fragen hab ich mit einer sehr lieben Freundin besprechen dürfen: Sandra (Dog Cooperation, NÖ) ist eine richtige Kernkompetenz im "Rally Obedience" und punktet mit ihren vier Hunden regelmäßig auch im Dog Diving und Agility.

Worauf kommt es an?

Bei Tierärzten ist mir Sympathie überhaupt nicht wichtig. Nie wichtig gewesen, denn auch der größte Ar*** kann meinen Hund exzellent heilen. Im Hundetraining allerdings sehr wohl. Mit Engelszunge habe ich also auf meine liebe Sandra eingeredet, um noch einen ihrer begehrten Kurs-Plätze zu ergattern und sicherzustellen, dass vor allem MICH der Hundetrainer auch kennt und aushält (*Schnatter, schnatter, schnatter*).

Da standen wir also letzten Freitag beim ersten "Rally Obedience" Training. Eine überschaubare Gruppe mit nur drei Teilnehmern inklusive mir manövrierte sich recht unelegant um die beschrifteten Schilder mit tausend Pfeilen und "Stopp" und "Halt" und ... bitte?... Aha, drehen müssen wir uns. Um fair zu bleiben, meine zwei Mitstreiter waren wesentlich talentierter als ich, auch wenn "Keks" unbedingt mit mir arbeiten wollte und die Tauglichkeit bereits nach dem ersten Durchgang zeigte. "Keks"? Haltungsnote 1 - Frauli? Nicht genügend.

Wenn dann die langjährige Freundin auch die Gangart (von mir, nicht dem "Keks") bemängelt und fragt, warum ich nicht einfach normal gehen und laufen möchte (*Ferse-Zehen, Ferse-Zehen*) sondern einen Mix aus Steve Urkel und dem Prüfer aus "Asterix erobert Rom" mime, ist man natürlich schon kurz peinlich berührt und weiß auch um die Hausaufgabe bis zum nächsten Kurs: Eigene Schwächen nicht mit Kabarett-Einlagen romantisieren. Check! Bis nächste Woche.

Christine Kaltenecker wurde bereits in ein Haus mit Hund hinein geboren und entschied sich bewusst für ihren ersten, eigenen Hund mit 14 Jahren ("Damien", 1997 - 2011)
Seelenhund "Kirby" (14) wurde ihr als Notfallwelpe zur Flaschenaufzucht von einem Tierschutzverein aus der Slowakei überbracht und ihr einziges Mädchen "Kennedy" (5) bekam sie ebenfalls als Pflegehund, nachdem sie in ihrem Zuhause mit neun Monaten plötzlich unerwünscht war.
Zuletzt zog Terrorkrümel "Keks" am 16. August ein und stellt das harmonische Rudel ganz schön auf den Kopf.