Thiem ändert mit Trainer seinen Matchplan

87 zu 103 Punkte, 3 zu 15 Breakbälle! Statistisch gesehen verlor Dominic Thiem das Stall-Duell gegen Sebastian Ofner im Viertelfinale des ATP-250-Turniers von Astana zurecht.

Während Ofner, der unter Thiem-Vater Wolfgang trainiert, heute gegen Adrian Mannarino um seinen ersten ATP-Finaleinzug spielt, beginnen für Thiem jetzt entscheidende Wochen. Nächste Woche spielt er einen Challenger in Bratislava, dann das ATP-Turnier in Antwerpen, Ende Oktober die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle.

Mehr als ein Drittel seiner Punkte hat die Ex-Nummer 3 der Tennis-Welt im Herbst zu verteidigen. Grund: 2022 stand er in Gijon und Antwerpen jeweils im Halbfinale. Sein Ticket für das Hauptfeld im Jänner bei den Australian Open hat der 30-Jährige noch nicht fix.

"Das ist das absolute Mindestziel, da fehlen mir noch rund 100 Punkte. Da will ich nicht, dass das so ist wie heuer, dass ich eine Wildcard brauche und nicht weiß, ob ich drinnen bin", sagt der US-Open-Sieger von 2020. 

Thiem fühlt sich nach seinen Magenbeschwerden körperlich wieder auf der Höhe und will nach seinem 30. Geburtstag mit einem veränderten Matchplan angreifen. "Wir müssen vielleicht schauen, dass ich die Ballwechsel ein bisschen kürzer halte, aggressiver werde, mehr ans Netz und so."

Experten kritisierten in Thiems schwieriger Karriere-Phase nach seiner Handgelenksverletzung, dass er zu weit hinter der Grundlinie positioniert ist und damit die Ballwechsel nicht bestimmen kann.

Von der Arbeit mit seinem Coach Benjamin Ebrahimzadeh ist der Lichtenwörther grundsätzlich angetan. "Ich weiß, dass Benni einen perfekten Plan dafür hat, wie das Spiel ausschauen soll. Der hat auch viel Erfahrung mit den Spielern jeglichen Alters. Wir haben da einen genauen Plan."

Mentalcoach Andreas Marlovits soll auch weiter bei Turnieren in seiner Box sitzen. Das hat beim Debüt des Burgenländers in Kitzbühel gut geklappt. "In engen Situationen das Richtige zu machen, das ist mir ein bisschen abhandengekommen. Jetzt schaffe ich es immer mehr, diese Fähigkeit zu bekommen. Kitzbühel war der perfekte Beweis dafür."

Das ist auch nötig. Im aktuellen ATP Race liegt Thiem nicht in den Top 100, rangiert nur auf Rang 102.