Glioblastom

Therapieerfolg – Gehirntumor in 5 Tagen verschwunden

Nach der CAR-T-Therapie – einer Behandlung, die das körpereigene Immunsystem stärkt – war der Krebs der 57-Jährigen in nur 5 Tagen fast verschwunden.

Heute Life
Therapieerfolg – Gehirntumor in 5 Tagen verschwunden
Der Scan zeigt das Gehirn der 57-jährigen Frau mit einem großen Glioblastom in ihrer linken Gehirnhälfte VOR (li.) und NACH (re.) der CAR-T-Therapie. Der Rückgang des Hirntumors ist klar zu erkennen.
New England Journal of Medicine

Wissenschaftler in den USA haben über Fälle von drei Patienten mit Glioblastom – einer häufigen und aggressiven Form von Hirnkrebs – berichtet, die mit einer bahnbrechenden Therapie erfolgreich behandelt wurden. Die 57-Jährige war eine von drei Glioblastom-Patienten, die von März bis Juli letzten Jahres an der Studie teilnahmen. Bei der Frau kam es nach nur fünf Tagen zu einer "fast vollständigen Rückbildung des Tumors", so die Forscher. Bei den beiden anderen Patienten verringerte sich der Tumor ebenfalls. Am 69. Tag war der Tumor eines 72-jährigen Mannes um 60,7 Prozent geschrumpft, und die Wirkung hielt über sechs Monate an.

Glioblastome sind in der Regel die tödlichsten Krebsarten, die es gibt, an der innerhalb von fünf Jahren bis zu 95 Prozent der Patienten sterben. Die wichtigsten Behandlungsmethoden sind Operation, Strahlen- und Chemotherapie.

CAR-T-Therapie

Das Team am Massachusetts General Hospital behandelte die Patienten mit der CAR-T-Therapie, einer Art personalisierter Therapie, bei der das eigene Immunsystem zur Bekämpfung des Krebses eingesetzt wird. Den Patienten werden T-Zellen entnommen, die dann von Spezialisten verändert und nach und nach in den Blutkreislauf zurückgegeben werden. Sie sind dann in der Lage, die Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Die drei Teilnehmer an der klinischen Studie – bekannt als INCIPIENT – wurden mit CARv3-TEAM-E T-Zellen behandelt. Dabei handelt es sich um eine Variante der bestehenden CAR-T-Therapie, bei der zusätzliche Antikörper hinzugefügt wurden, bevor sie den Patienten wieder infundiert wurden. Während der Studie kam es bei den Patienten nach einer einzigen Behandlung zu einem drastischen Rückgang ihrer Tumore. Im Falle der Frau bildete er sich gänzlich zurück. Jedoch waren die Verbesserungen nur von kurzer Dauer. Die Patienten vertrugen das Verfahren im Allgemeinen gut, aber es traten bei fast allen kurz nach der Infusion Fieber und Veränderungen des Geisteszustands auf.

Hoffnung für die Zukunft

"Die CAR-T-Plattform hat die Art und Weise, wie wir über die Behandlung von Krebspatienten nachdenken, revolutioniert, aber solide Tumore wie das Glioblastom sind nach wie vor schwierig zu behandeln, weil nicht alle Krebszellen genau gleich sind und die Zellen innerhalb des Tumors variieren. Unser Ansatz kombiniert zwei Therapieformen, die es uns ermöglichen, das Glioblastom auf eine breitere und potenziell wirksamere Weise zu behandeln", so Dr. Bryan Choi, Neurochirurg am Massachusetts General Hospital.

Assistenzprofessorin Marcela Maus erklärt die Hoffnung, die in den erfolgreichen Ergebnissen steckt: "Diese Ergebnisse sind aufregend, aber sie sind erst der Anfang und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg einer Therapie sind, die das Potenzial hat, die Aussichten für diese hartnäckige Krankheit zu verändern."

red
Akt.
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