Wirtschaft
Strengere Regeln für Wohnkredite kommen nun fix
Im Sommer wird es schwieriger an Kredite für Wohnimmobilien heranzukommen. Man muss 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital besitzen.
Schon jetzt ist es für viele Menschen schwierig, sich das Wohnen zu leisten. Ein Eigenheim ist dank der massiven Inflation und anderen Faktoren für die meisten ein "nicht erfüllbarer Traum". Seit 2010 haben sich die Preise für Immobilien hierzulande verdoppelt und auch im ersten Quartal für 2022 berichtet die österreichische Nationalbank von einem Anstieg von 12,3 Prozent.
Noch teurer
Eine neue Verordnung tritt nun ab 1. August österreichweit in Kraft und macht es noch schwieriger, an Kredite für Wohnimmobilien heranzukommen. Die Finanzmarktaufsicht (EMA) hat die "Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung" erlassen und gab dies am Montag bekannt. Die Geringfügigkeitsgrenze wurde von 40.000 auf 50.000 Euro erhöht.
Inklusive Nebenkosten
Für den Kauf einer Immobilie müssen somit in Zukunft 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten!) nachgewiesen werden. Die monatliche Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung darf 35 Jahre nicht überschreiten.
"Ziel dieser Verordnung ist es, die zunehmenden systemischen Risiken bei der Wohnimmobilienfinanzierung angesichts von Immobilienpreisboom, Zinswende, fragilem wirtschaftlichen Umfeld sowie der derzeitigen Kreditvergabepraxis zu begrenzen," so die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller laut APA. "Bei der Kreditvergabe muss die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers und nicht die hypothekarische Besicherung des Kredits im Vordergrund stehen."
Um den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger trotzdem zu gewährleisten, werden Kredite bis zu einer Geringfügigkeitsgrenze von 50.000 Euro von den neuen Vorgaben ausgenommen.