Wien

Teuerungswelle führt zu Pfandleihe-Boom in Wien

Horrende Energie-Nachzahlungen, Teuerungen bei Lebensmitteln: In den Wiener Pfandleihen des Dorotheum herrscht derzeit Hochbetrieb.

Claus Kramsl
Teilen
Derzeit verzeichnet das Dorotheum ein Kunden-Plus von rund 30 Prozent.
Derzeit verzeichnet das Dorotheum ein Kunden-Plus von rund 30 Prozent.
C. Stukhard

Wer schnell und unbürokratisch Geld braucht – und etwas von Wert zu Hause hat – hat bei Pfandleihhäusern dazu die Gelegenheit. "Anders als bei Banken gibt es bei uns keine persönliche Haftung. Es haftet nur der Pfandgegenstand", erklärt Michael Holubowsky, Pfandleihe-Bereichsleiter des Dorotheums gegenüber "Heute". Viele Stammkunden würden dieses Service zur finanziellen Überbrückung regelmäßig nutzen, so Holubowsky, der selbst jahrelang als Schätzmeister tätig war.

30 Prozent mehr Kunden beim Dorotheum

Die Teuerungswelle bei Energie, Sprit und Lebensmitteln sorgt jetzt für gestiegene Nachfrage in Wiens Pfandleihhäusern: Bei Dorotheum Pfand beträgt das Kundenplus "rund 30 Prozent", so Bereichsleiter Michael Holubowsky zu "Heute“. Der Anstieg sei bereits seit April bemerkbar. Aufgrund der weiterhin stark steigenden Preise rechnet der Experte in den nächsten Monaten mit einem weiteren Kundenplus.

Durchschnittliches Pfand ist 600 Euro wert

Aber nicht nur die Teuerung, sondern auch der Wunsch nach dem ersten richtigen Urlaub nach zwei Jahren Pandemie oder Investitionen in Haus oder Wohnung bringe jetzt mehr Kunden ins "Pfandl", weiß Holubowsky. Gut ausgebildete Schätzmeister bestimmen den Wert des eingesetzten Gegenstands. Im Schnitt würden Uhren, Schmuck, Handys oder neuerdings auch E-Bikes mit 600 Euro belehnt.

In 90 Prozent der Fälle würde das Pfand auch wieder abgeholt und ausgelöst. Monatlich werden ein Prozent Zinsen sowie 1,5 Prozent Bearbeitungsgebühr für das Schätzen und die Verwahrung fällig. Bei der durchschnittlichen Liegedauer von drei Monaten und fallen für ein mit 600 Euro belehntes Schmuckstück so Kosten von 45 Euro an.

20 Prozent Plus auch bei der "E-Börse"

Auch die "E-Börse", die in Wien fünf Filialen betreibt, verzeichnet ein Plus von bis zu 20 Prozent, so Inhaber Samir Elkanaev zu "Radio Wien". Er hat sich auf Pfandleihe, Kauf und Verkauf von Elektrogeräten spezialisiert.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger