Oberösterreich
Zu wenig Umsatz, Konkurrenz – Kult-Disco sperrt zu
Wenn sich die Discokugel nicht mehr dreht: Partytiger haben jetzt ein Lokal weniger. Aus finanziellen Gründen schließt ein beliebter Club.
Das beim tanzwütigen Partyvolk beliebte "Lusthouse" in Haag am Hausruck (Bez. Grieskirchen) sperrt nach 15 Jahren zu.
Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen Club: Betrieben wurde es von der bekannten Gastro-Gruppe "Nachtleben", zu denen auch Empire (St. Martin/Mühlkreis im Bez. Rohrbach), Rox Musicbar (Linz) und das Pergwerk zählen.
"Der Hauptgrund ist, dass wir investieren hätte müssen, weil das Gebäude mittlerweile schon in einem desolaten Zustand ist", erklärt Andreas Leitner vom Unternehmen Nachtleben gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".
Party-Konkurrenz
Die Diskothek, dessen Bauwerk einem regionalen Transport-Unternehmen gehört, kämpfte mit zahlreicher Konkurrenz.
Viele Hallen- und Zeltfeste im Zeitraum von März bis in den Herbst haben dem Club zugesetzt: "Wir zahlen dort sieben Monate Miete ohne Umsatz zu generieren, bevor wir Ende September wieder aufgesperrt hätten", so Leitner.
Außerdem seien nach der Corona-Pandemie weniger Menschen in den Club fortgegangen. "Wir standen in den vergangenen Wochen vor der Entscheidung, investieren wir noch einmal oder akzeptieren wir, dass es aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen keinen Sinn mehr macht."
Darüber hinaus habe sich auch der Vermieter nicht entgegenkommend gezeigt. Das Risiko hätte sich unterm Strich nicht ausgezahlt.
"Wir haben eine schöne Zeit gehabt, aber manchmal muss man eine Türe zumachen. Dafür geht eine andere wieder auf", betont Leitner. Eine Abschluss-Party sei nicht mehr geplant.
Neue Gastro-Projekte
Aktuell fokussiert sich der Unternehmer auf zwei neue große Vorhaben: In Freistadt soll im August das Bar-Restaurant "Taurum" entstehen.
Und im bald eröffneten Donauparkstadion wird das Lokal "Tante Käthe" eröffnet. Laut Leitner kommen Restaurant-Bar-Konzepte und Eventgastronomie derzeit gut an.
Nachtclubs seien aber weiterhin relevant, weil Menschen nach wie vor gerne fortgehen und tanzen wollen. Nur die Besucherzahl habe sich geändert.
Nach 116 Jahren schließt Kult-Café
Eine gefühlte Ewigkeit prägte es das Bild von Ottakring, jetzt sperrt das berühmte "Café Ritter" für immer seine Pforten. Laut KSV sind die Sanierungsbestrebungen gescheitert.
In finanzielle Schwierigkeiten ist das Kaffeehaus, das es seit 1907 gibt, aber schon früher geschlittert.