Wirtschaft
Schnitzel, Pizza – Lokale für viele nicht mehr leistbar
Das Leben in Österreich wird immer teurer. Das führt auch zu Veränderungen im Einkaufsverhalten. Zudem sparen immer mehr Menschen in ihrer Freizeit.
Die Teuerung ist für viele Haushalte in Österreich kaum noch zu stemmen. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria beträgt die Inflationsrate für August wohl 9,1 Prozent. Der Wert ist zwar nicht mehr angestiegen, stagniert aber auf einem sehr hohen Niveau.
Neben den erhöhten Energiepreisen, muss man auch beim Lebensmitteleinkauf und in der Freizeit immer tiefer ins Börserl greifen.
Wie der Handelsverband in einer Aussendung mitteilt, muss sich jeder Fünfte auf lebensnotwendige Güter beschränken. 14 Prozent können nicht mehr alle eingehenden Rechnungen bezahlen.
Kein Geld für Kino, Theater oder Clubs
Laut einer neuen Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes bereitet die Teuerung 83 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen große Sorgen. 75 Prozent der Bevölkerung kaufen zurzeit verstärkt günstige Lebensmittel.
In folgenden Bereichen haben die Österreicher und Österreicherinnen die größten Einsparungen geplant:
Restaurantbesuche/Gastronomie (53 Prozent)
Nachtleben/Clubs (42 Prozent)
Bekleidung (41 Prozent)
Kino/Theater (40 Prozent)
Möbel/Deko (34 Prozent)
"Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung bereitet die starke Teuerung in fast allen Lebensbereichen große Sorgen. Ein Fünftel der Menschen muss sich finanziell so stark einschränken, dass sie sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten können. Das bekommen insbesondere der Non-Food Handel und die Gastronomie zu spüren, deren Umsätze einbrechen", so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.
38 Prozent kaufen keine Kleidung mehr
Auch beim Einkauf schränken sich die meisten Menschen bereits ein. Laut der Umfrage haben 38 Prozent im letzten Monat keine Kleidung gekauft. 32 Prozent verzichten auf Elektrogeräte. Weiters wurde vom Handelsverband eine Verdoppelung der Insolvenzen beobachtet.
"Es besteht vor allem angesichts der Energiekrise unmittelbarer Handlungsbedarf, ansonsten werden bis zu 6.000 Handelsbetriebe ihre Geschäftstätigkeit mit Jahresende einstellen müssen. Um diesen wirtschaftlichen Flächenbrand zu verhindern, braucht es dringend eine "Reformagenda" mit einem ganzen Set an kurzfristigen wie langfristig wirksamen Maßnahmen – allen voran die Einführung eines unkomplizierten, unbürokratischen Energiepreisdeckels für alle Händler", appelliert Rainer Will an die Politik.