Politik

Teuerung – Eltern haben kein Geld für Schulmaterial

Die Arbeiterkammer präsentierte am Dienstag eine neue IFES-Studie zu den Auswirkungen der Teuerungen auf Eltern und ihre Kinder.

Heute Redaktion
Die Teuerung wirkt sich massiv auf Eltern mit schulpflichtigen Kindern aus.
Die Teuerung wirkt sich massiv auf Eltern mit schulpflichtigen Kindern aus.
Getty Images

Die Teuerung betrifft immer mehr Lebensbereiche. Die Arbeiterkammer hat IFES (Institut für empirische Sozialforschung) beauftragt, Eltern zur hohen Inflation zu befragen und wie sie sich auf das Leben ihrer Kinder auswirkt und auf die Bildungschancen.

Ergebnisse "erschütternd"

Wie AK-Präsidentin Renate Anderl bei einer Pressekonferenz am Dienstag erklärte, sind die Ergebnisse "teils erschütternd". Die Schule stellt für Eltern eine finanzielle Herausforderung dar. "Eltern können sich Schulmaterial und Ausflüge nicht mehr leisten oder die Ganztagsschule nicht mehr bezahlen", sagt Anderl.

AK-Präsidentin Renate Anderl
AK-Präsidentin Renate Anderl
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Weiters zeigte die Studie auf, dass das Bildungssystem weder zukunftsfit noch krisenfest ist. "Der Schulerfolg ist in hohem Maße privatisiert. Jene Eltern, die das Geld haben, können ihre Kinder unterstützen", so die AK-Präsidentin.

"Beschämend, dass Kinder nicht die gleichen Chancen haben"

Dieser bildungspolitische Systemfehler trifft nun auf eine immense Teuerung. "Es ist beschämend, dass es in so einem reichen Land wie Österreich nicht möglich ist, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Der Bildungsweg ist eine Frage des Geldes der Eltern."

Anderls Vision lautet, dass Kinder alles werden können, was sie wollen. "Hier darf es nicht vom Geldbörsel der Eltern abhängen und das sollte schon im Kindergarten beginnen." Weiters brauchen die Schulen laut ihren Angaben einen Gerechtigkeitsschub. "Eltern dürfen sich nicht in Schulden stürzen."

Über 800 Eltern befragt

Insgesamt wurden in der Studie 809 Eltern mit schulpflichtigen Kindern österreichweit zwischen Juli und August befragt, sagt AK-Bildungsexpertin Elke Larcher. 93 Prozent der Eltern gaben an, dass sie Auswirkungen der Teuerung spüren. Sie rechnen damit, dass Exkursionen, Nachhilfe und Schulmaterialen teurer werden.

37 Prozent können sich Aktivitäten im Bereich Musik oder Kultur nicht mehr leisten. Auch Sportkurse sind für 35 Prozent nicht im Budget enthalten. 26 Prozent haben kein Geld für Computer oder Tablets. 23 Prozent können mehrtätige Schulwochen und Ausflüge für ihre Kinder nicht finanzieren. Mehr als die Hälfte der Eltern fühlt sich von der Politik im Stich gelassen.

Anderl fordert Reduktion der Schulkosten

Die Teuerungen werden uns laut Anderl weiter begleiten. "Wir haben dazu viele Forderungen. Schulkosten sollten drastisch reduziert werden. Schulen brauchen mehr finanzielle Unterstützung", so die Gewerkschafterin. Auch Gemeinden sollten zusätzlich Geld bekommen, damit die Ganztagsschule beitragsfrei wird.

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