Oberösterreich

"Corona, Teuerung" – Bäckerei nach 418 Jahren pleite

Sie ist die "älteste Bäckerei Österreichs". Jetzt droht dem Traditionsbetrieb im Innviertel das Aus. Verantwortlich dafür sind verschiedene Gründe.

Johannes Rausch
Familienbetrieb seit 1604: Bäckerei Weinhäupl in Altheim.
Familienbetrieb seit 1604: Bäckerei Weinhäupl in Altheim.
Daniel Scharinger

Auf dem hauseigenen Schild steht stolz: "Älteste Bäckerei Österreichs – Seit 1604." Markus Weinhäupl, Besitzer der Bäckerei Weinhäupl, hat die Firma 1994 von seinen Eltern übernommen.

Nun kämpft der Familienbetrieb aus Altheim (Bez. Braunau) ums wirtschaftliche Überleben.

Energie, Corona, Rohstoffe

Laut Kreditschutzverband KSV 1870 befindet sich das Traditionsunternehmen in einem Sanierungsverfahren. Demnach stehen Aktiva in der Höhe von rund 95.000 Euro Passiva von zirka 565.000 Euro gegenüber, davon entfallen 527.000 Euro auf Banken.

Nach Angaben des KSV wurde die Bäckerei "jahrelang positiv geführt". Weiters heißt es in der Aussendung: "In den letzten Jahren und während der Coronapandemie ist jedoch mit einem Umsatzrückgang und einer Steigerung der Kosten ein deutlicher Kreditrückstand aufgelaufen, der mit den laufenden Einnahmen nicht mehr abgedeckt werden kann."

Die aktuelle Wirtschaftslage mache ein Weiterführen des Standortes aber schwierig. Energie- und Rohstoffpreise werden als Hauptgründe angeführt. Ob die Bäckerei weiterhin betrieben werden kann, hänge "maßgeblich von der Entwicklung auf dem Markt" ab, so der KSV.

Von einer Schließung wären zwölf Angestellte betroffen, darunter zwei Lehrlinge.

Bäckerei erhöht Preise

Viele Bäckereien sind derzeit mit explodierenden Energiekosten konfrontiert: Wie "Heute" berichtete, erhöhte vor Kurzem der Wiener Traditionsbäcker Mann seine Brotpreise. Der Unternehmer Michael Mann rechnet mit Mehrkosten in Millionenhöhe.

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