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Terroristen wollten die Sagrada Familia sprengen

Die Attentäter wollten in Spanien einen weit größeren Anschlag durchführen. Jetzt kamen ihre wahren Pläne bei Aussagen ans Licht.

Heute Redaktion
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Nach den Anschlägen in Katalonien hat einer der Terrorverdächtigen vor Gericht die Vorbereitung eines noch größeren Anschlags mit Sprengstoff gestanden. Dies verlautete am Dienstag aus spanischen Justizkreisen in Madrid. Die vier überlebenden Mitglieder der Terrorzelle waren zuvor in Madrid erstmals einem Richter vorgeführt worden.

Die Aussage über die Anschlagspläne stammt den Angaben zufolge von Mohamed Houli Chemlal, der am vergangenen Mittwoch bei der Explosion in Alcanar verletzt wurde. Chemlal bestätigte vor Gericht demnach seine Angaben aus einem Polizeiverhör.

Am Tag vor dem Anschlag in Barcelona ist es in Alcanar zu einer Explosion in einem Wohnhaus gekommen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Terroristen in der Wohnung eine noch größere Bombe mit Gasflaschen bauten.

Terror in Spanien

Seit Mittwoch ist zu zwei zusammenhängenden IS-Terroranschlägen mit insgesamt 15 Toten gekommen.

Am Donnerstagabend raste in Barcelona ein Lieferwagen auf der Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. 13 Menschen wurden dabei getötet, über 120 verletzt. Der 22-jährige Marokkaner Younes Abouyaaqoub saß am Steuer.

Nach der Attacke verhinderte die Polizei Schlimmeres bei einem zweiten Anschlag in Cambrils. Fünf Angreifer fuhren mit einem Auto in mehrere Zivilisten, bevor sie von der Polizei erschossen wurden. Die Jihadisten verletzten sieben Personen, eine Frau erlag später ihren Verletzungen.

Bereits am Mittwoch gab es eine Explosion in einem Wohnhaus in Alcanar, bei der ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden sind. Offenbar wollte die Terrorzelle dort mit Gasflaschen eine größere Bombe bauen.

Ziel: Basilika sprengen

Das Ziel der Anschlagspläne hat Chemlal spanischen Medien zufolge auch genannt. Die Onlinezeitung "El Español" berichtete , die Terrorzelle habe ursprünglich Anschläge auf drei Ziele geplant: die Sagrada Familia, die Rambla und ein weiteres, unbekanntes Ziel. Nun bestätigte Chemlal vor Gericht: die Sagrada Damilia sollte in die Luft gejagt werden.

Die Sagrada Familia ist eine römisch-katholische Basilika in Barcelona. Der Bau ist bis heute unvollendet. Er wurde 1882 begonnen und soll nach aktueller Planung 2026 zum 100. Todestag von Antoni Gaudí fertiggestellt sein. 2005 nahm die UNESCO die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta der Sagrada Familia als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals Arbeiten von Antoni Gaudí in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zur päpstlichen Basilica minor.

Der unvollendete Bau gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Barcelonas, jährlich besuchen die Basilika über zwei Millionen Touristen. (red)