Zwei Frauen schwer verletzt
Skilift-Absturz: "Manche fielen kopfüber auf die Piste"
Nach einem Bauteildefekt am Sessellift in Astún stürzten zahlreiche Skifahrer in die Tiefe. Zwei Frauen wurden dabei schwer verletzt.
"Leute wurden weggeschleudert", sagt Marcos immer noch sichtlich schockiert. Er wurde Zeuge des Unfalls in der Skistation Astún in den Pyrenäen. Was als unbeschwerter Skitag in einer idyllischen Winterlandschaft begonnen hatte, mündete am Samstagvormittag in Schrecken: Menschen stürzten aus bis zu 15 Meter Höhe in die Tiefe, als sich ein Bauteil eines Sessellifts löste und die Konstruktion zum Teil zusammenbrach.
"So etwas hatten wir noch nie erlebt, daher herrschte große Aufregung", sagte Skilehrer Jon gegenüber der spanischen Zeitung "El Español". Er unterrichtete gerade, als er vom Unglück erfuhr. Man habe alle Skilehrer aufgefordert, sich sofort zu melden, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen.
Menschen sprangen ab
Zu diesem Zeitpunkt saßen viele Menschen noch in luftiger Höhe fest. Die Helfer begannen, sie mit Leitern aus den Sesseln zu holen. "Die Leute waren etwas aufgeregt, aber wir haben sie nach und nach beruhigt, sodass wir sie in Sicherheit bringen konnten", erklärt Jon weiter. In einer stundenlangen Aktion seien schließlich alle nach und nach abgeseilt oder per Helikopter gerettet worden:
Einige Menschen konnten sich selbst mit einem Sprung retten – wie Maria Moreno. Die Spanierin beschrieb im Gespräch mit RTVE die chaotischen Momente: "Ich war mit meinem Vater im Lift, als es plötzlich ruckte. Manche fielen kopfüber hinunter, andere rollten die Pisten hinab." Sie selbst sei im letzten Moment abgesprungen und habe die Rettungskräfte alarmiert. "Die Schwerverletzten wurden wohl meist von der herabstürzenden Konstruktion getroffen", mutmaßt Maria.
Zwei schwerverletzte Frauen nach Saragossa geflogen
Skilehrer Marcos schildert von den bangen Minuten: "Ich habe gesehen, wie zwei Bewusstlose mit dem Helikopter abtransportiert wurden, der Rest konnte sich jedoch aus eigener Kraft befreien", sagt er. Einige der Opfer hatten leichte Blutergüsse, geplatzte Augenbrauen oder "einen abgebrochenen Zahn", so Marcos.
Fünf umliegende Spitäler wurden in höchste Bereitschaft versetzt. Zwei schwer verletzte Frauen im Alter von 18 Jahren, um die nach amtlichen Angaben die größte Sorge herrschte, wurden per Rettungshelikopter in Kliniken der Regionalhauptstadt Saragossa geflogen.
Nach Angaben eines Mitarbeiters der Skistation hatte sich ein Seil von den Klemmen gelöst. Dies habe dazu geführt, dass das obere Rad gebrochen und das Seil an der Säule hängen geblieben sei. Die Sessel seien dadurch viermal auf und ab geschleudert worden, sagt der Mitarbeiter. "Einige Menschen sind auf den Boden gefallen, andere durch die Luft geflogen und manche sind mit dem Gesicht nach unten liegen geblieben."
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Auf den Punkt gebracht
- In Astún, Spanien, führte ein Bauteildefekt am Sessellift zu einem schweren Unfall, bei dem zahlreiche Skifahrer aus bis zu 15 Metern Höhe in die Tiefe stürzten.
- Rettungskräfte arbeiteten stundenlang unter schwierigen Bedingungen, um die Betroffenen zu bergen, während zwei schwerverletzte Frauen nach Saragossa geflogen wurden.