Welt
Terror: Trump attackiert Katar auf Twitter
Vor 14 Tagen waren sie noch beste Freunde: US-Präsident Trump vollführte (erneut) eine politische Kehrtwende – und "twitterte" Katar auf die Terrorliste!
Auf seiner Reise in den Nahen Osten vor zwei Wochen hatte US-Präsident Trump auch Katars Emir Tamim bin Hamid Al Thani zu Gesprächen getroffen. Es ging vor allem um Waffengeschäfte, die Beziehungen zu Katar seien "extrem gut" – so hatte Trump verlauten lassen. Doch die Freundschaftsversprechen der USA sind aktuell keinen Pfifferling mehr wert: In drei Twitter-Botschaften stellte der US-Präsident den Scheich und Kater an den Terror-Pranger!
Die letzte politische Kehrtwende des mächtigsten Mann der Welt: Nachdem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten und der Jemen zuvor alle diplomatischen Kontakte zu Katar abgebrochen hatten, hat die USA der Koalition jetzt massiv den Rücken gestärkt. Die arabischen Staaten beschuldigen Katar, Terrororganisationen wie den sunnitischen IS zu unterstützen und zum schiitischen Iran gute Beziehungen zu unterhalten.
Chaos im Weißen Haus: Innerhalb von 24 Stunden änderte Trump seine Meinung
Polit-Chaos: Am Montag hatte das Weiße Haus noch versichert, dass es sich in dem Konflikt neutral verhalte und Trump als Vermittler auftreten wolle, um die Lage zu beruhigen. Doch keine 24 Stunden startete der US-Präsident seine "Twitter-Offensive" gegen das Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel.
Im ersten Tweet warf Trump dem Emirat vor, eine radikale Ideologie zu fördern. "Führer zeigten auf Katar – seht!", so Trump. In zwei weiteren Tweets schrieb er: "Sie haben gesagt, dass sie eine harte Linie gegenüber der Finanzierung von Extremismus einschlagen werden, und alle Hinweise haben auf Katar gezeigt." Schließlich äußerte der US-Präsident die Hoffnung, dass der Boykott "möglicherweise der Beginn vom Ende des Horrors des Terrorismus" sei.
Der Twitter-Angriff könnte die Krise im Nahen Osten verstärken
Die Folgen des verbalen Rundumschlags und Bruchs der US-Außenpolitik: Zum einen brüskierte Trump seinen eigenen Außenminister (zum wiederholten Male) – Rex Tillerson hatte am Montag noch die neutrale Haltung der USA bekräftigt. Zum anderen könnten die (zum wiederholten Male) unbedachten Äußerungen Trumps die Krise im Nahen Osten nur noch verstärken. Selbst Polit-Experten können in Trumps Verhalten keine Strategie erkennen.
In Katar befindet sich der größte US-Militärstützpunkt in der Region. Auf der Luftwaffenbasis "Al-Udeid" sind über 10.000 US-Soldaten stationiert. Immerhin versicherte das Pentagon jetzt, dass die Luftwaffenbasis in Katar in Betrieb bleiben soll. Doch wer weiß schon, was der US-Präsident morgen twittert ... (tas)