Wien
Sprengstoff-Anschlag auf den Wien-Marathon verhindert
Der international angesehen Wien-Marathon hätte offenbar Ziel eines Sprengstoff-Anschlags werden sollen. Eine IS-Terrorzelle wurde enttarnt.
International haben Geheimdienste offenbar gemeinsam mit der heimischen Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) Terrorpläne in Europa aufgedeckt. Ziel eines möglichen Sprengstoff-Anschlags war auch der Vienna City Marathon, berichtet die "Kronen Zeitung". Geplant wurde dieser mutmaßlich von einer IS-Terrorzelle rund um einen anerkannten irakischen Flüchtling in Österreich. Die Zelle habe Rache für einen bei einem US-Angriff getöteten IS-Chef nehmen wollen.
Die "Krone" nennt auch weitere Details zur sogenannten "Operation Heilung". Ausgangspunkt soll der Tod des IS-Anführers Abu Ibrahim al-Hashimi gewesen sein, der als Nachfolger von "IS-Kalif" al-Baghdadi galt. al-Hashimi soll sich selbst bei einer US-Operation in Syrien in die Luft gesprengt haben, als ein US-Spezialkommando Jagd auf ihn machte. Daraufhin sollen seine Anhänger Rache geschworen und eine Schläferzelle gebildet haben, die offenbar auch in Österreich agierte.
Bomben hätten im Ziel detonieren sollen
Nachdem die Geheimdienste und die DSN akribisch Hinweise ausgewertet hatten, wonach der IS zu Anschlägen auf Manschenansammlungen in ganz Europa aufrief, soll die Zelle allerdings ausgehoben worden sein. Ziel des Sprengstoffanschlags soll laut Bericht der Vienna City Marathon 2022 – nach dem Terroranschlag in Wien im Jahr 2020 – gewesen sein, Vorbild sei der Anschlag auf den Boston-Marathon gewesen, im Ziel hätten Bomben hochgehen sollen.
Laut "Krone" handelt es sich bei den Drahtzieher um "erfahrene Ex-Führungskräfte aus der Hochzeit des Islamischen Staates". Angeführt haben soll die Truppe ein in Österreich anerkannter Flüchtling, der 2015 ins Land kam. Untereinander sollen die Terror-Verdächtigen mittels verschlüsselten Chat-Diensten auf Spielkonsolen kommuniziert haben. Die Ermittlungen zur Aufdeckung des gesamten Netzwerks würden laufen.