Oberösterreich
Enthüllt – so darf Besitzerin ihre Kampfhunde behalten
Nach der tödlichen Attacke in Naarn im Mühlviertel darf die Besitzerin ihre weiteren vier Hunde vorerst behalten - unter strengen Auflagen.
Die 37-jährige Hundebesitzerin liegt vorerst weiter im Kepler Universitätsklinikum in Linz. Sie wurde bisher (Stand Dienstag 14 Uhr) von der Polizei noch nicht zu den schrecklichen Vorkommnissen am Montag in der Früh befragt. Sie wurde nach der Attacke selbst im Spital behandelt, musste dann aufgrund der traumatischen Erlebnisse auf die psychiatrische Abteilung verlegt werden.
Zur Erinnerung: Am Montag um 9.15 Uhr war die Frau mit ihrem Hund "Elmo" auf einem Feldweg unterwegs. Als eine Joggerin aus der Nachbarschaft vorbeikam, riss sich der Hund plötzlich los. Der vierjährige American Staffordshire Terrier war zwar angeleint, die Frau konnte ihn aber nicht festhalten. Er ging auf die 60-Jährige los, verbiss sich und fügte dem Opfer schwerste Verletzungen am Kopf und im Halsbereich zu.
Alle Fotos - hier wurde die Joggerin getötet
Die Hundehalterin, eine Züchterin aus der Nähe, versuchte das Tier von der Frau loszureißen, der Hund verbiss sich aber immer mehr. Schließlich konnte die Frau den Terrier wegzerren, ins Haus bringen und einsperren. Der Hund hat laut Polizei keinen Beißkorb getragen. Als die Besitzerin zurück zur Schwerverletzten kam, war schon jede Hilfe zu spät. Auch ein Passant, der zufällig vorbeikam, konnte nicht mehr helfen. Die Frau wurde so schlimm zugerichtet, dass selbst die später anwesenden Polizisten Hilfe benötigten.
Das Entsetzen über die Attacke war groß, die Behörden handelten rasch. Der Bürgermeister stellte noch am Montag einen Bescheid aus, dass der Hund der Frau abgenommen wird. Die Besitzer sollen dann ihr Einverständnis für die Einschläferung gegeben haben, was auch am Montagabend noch passierte.
Die drängende Frage nun: Wie geht es mit den weiteren vier Terriern der Züchterin weiter? Laut Bezirkshauptmannschaft laufen nun Gespräche darüber, ob die Frau die Tiere behalten darf. Zuständig ist der Bürgermeister. Auch Martin Gaisberger (ÖVP) betont am Dienstagnachmittag, dass hier noch Diskussionen laufen. Auf strenge Auflagen hat man sich aber schon geeinigt. Die Hundehalterin darf künftig mit ihren Tieren nicht mehr ohne Beißkorb und Leine aus dem Haus. Zudem müssen die Zäune rund um das Grundstück erhöht werden.
Wie es dann tatsächlich weitergeht, wird in den kommenden Stunden entschieden. Der Hund dürfte jedenfalls gezielt ein Training erhalten haben, wie Postings in Sozialen Netzwerken nahe legen. Experten finden das problematisch, die Politik in Oberösterreich will jetzt das aktuelle Gesetz diskutieren und womöglich bald verschärfen.