Klimaschutz

Tempolimits sparen 2,4 Millionen Tonnen CO2 ein

Für Klimaschutz und mehr Sicherheit: In einem offenen Brief an die Regierung fordern Verkehrsexperten eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen.

Lydia Matzka-Saboi
Verkehrsexperten fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen.
Verkehrsexperten fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung eine Temporeduktion auf Österreichs Straßen.
Getty Images/iStockphoto

Dass eine Senkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten - 30 km/h im Ortsgebiet, 80 km/h auf Freilandstraßen und 100 km/h auf Autobahnen - die effizienteste Maßnahme zur Reduktion verkehrsbedingter Treibhausgasemissionen, die wirkungsvollste Maßnahme zur Reduktion der Verkehrstoten und eine der effektivsten Maßnahmen zur Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen ist, sei "wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen", heißt es in dem offenen Brief, der an den Nationalrat sowie an die Bundesländer gerichtet ist.

Initiiert wurde der offene Brief für ein Tempolimit von Günter Emberger von der TU Wien, Martin Berger (TU Wien), Astrid Gühnemann von der BOKU und Markus Mailer von der Uni Innsbruck.

Eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit sei ein leicht umzusetzender und rasch wirksamer Schritt für mehr Klimaschutz. Als weitere Vorteile einer Temporeduktion führen die Wissenschafter weniger Lärm, weniger Feinstaub durch Reifen- und Bremsabrieb, weniger Stickoxide und weniger Verkehrsunfälle an.

Weniger CO2, Lärm, Feinstaub und Unfälle

Mit der geforderten Temporeduktion könnten den Wissenschaftern zufolge die CO2-Emissionen aus dem Kfz-Verkehr um rund 2,4 Mio. Tonnen bzw. zehn Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden. Bei gleicher Verkehrsleistung würden 900.000 Tonnen bzw. zehn Prozent weniger an fossilem Treibstoff verbraucht. Zudem würden damit im Straßenverkehr rund 116 Menschen (28 Prozent) weniger getötet und knapp 7.000 (19 Prozent) weniger verletzt.

Auf Autobahnen brächte ein Tempo-100-Limit einen individuellen Zeitverlust von rund elf Minuten auf 100 Kilometer. Dem stehe eine Kostenersparnis von bis zu 2,80 Euro bei dieser Distanz gegenüber. Dazu komme ein "enormer volkswirtschaftlicher Nutzen in Form eingesparter Unfall-, Lärm- und Umweltkosten".

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