Salzburg
Tempelritter-Kapelle mit Hitler-Bezug entdeckt
Eine Kapelle in einem kleinen, steirischen Ort birgt für Forscher einige Überraschungen. Der arabische Schriftzug ist dabei nicht das ungewöhnlichste.
Kuriose Entdeckungen in einer kleinen Gemeinde in der Steiermark. Es geht um die Johanneskapelle in der 170-Einwohner-Ortschaft Pürgg (Bezirk Liezen). Diese wurde im 12. Jahrhundert von Tempelrittern erbaut. Einerseits dienste sie als Unterkunft auf den Pilgerreisen ins Heilige Land, andererseits war es eine Wehrkirche.
"Das ist an den Befestigungsmauern erkennbar. Diese wurden vermutlich von den Templern erbaut um der ortsansässigen Bevölkerung in Krisenzeiten Schutz zu geben", sagt Herbert Heiß, der gemeinsam mit seiner Frau den Bezug entdeckte, zum "ORF Salzburg". Nun befasst sich die Wissenschaft mit der kleinen Kapelle.
Nazi-Inspiration?
Denn ungewöhnlich ist außerdem eine arabischer Schriftzug, der einen Torbogen im Inneren der Kirche überspannt. Er steht für "Allah". "Der Maler muss das aus dem heiligen Land mitgenommen haben, aus Jerusalem", schlussfolgert seine Frau Elisabeth.
Der Untersuchung schlossen sich nun die Schwestern Magdalena und Sophie Kirchgasser an, die ihre Doktorarbeit über den Orden schreiben. Ihnen fielen die vorherrschenden Farben im Inneren auf: Schwarz, rot und weiß. Eben jene, die später auch die Farben der Nationalsozialisten darstellen sollten.
Daniele Mattiangeli, Rechtshistoriker an der Universität Salzburg, weist im ORF-Beitrag auf eine Malerei an der Wand hin und ergänzt, dass sich Adolf Hitler tatsächlich seine Inspiration hier in Pürgg geholt haben könnte. "Die gleiche Swastika hat Hitler auch in 'Mein Kampf' beschrieben. Wir wissen zwar nicht, ob Hitler hier war, aber es ist nicht auszuschließen"
Der komplette Beitrag ist in der ORF-TvThek nachzuschauen ("Salzburg heute", 22. November).