Alko-Lenker küsst sterbendes Mädchen – ihm droht Haft

Schwarzer Anzug und schwarze Schuhe – ganz dunkel gekleidet betrat der Angeklagte (19) aus Rohr im Kremstal (Bez. Steyr-Land) am Mittwoch den Saal im Steyrer Landesgericht. Der Großteil seines Gesichts war durch die Mund-Nasen-Maske bedeckt. Doch der traurige Blick war laut einem Augenzeugen nicht zu übersehen.

Verständlich! Denn der Angeklagte soll am 19. April dieses Jahres in Adlwang (Bez. Steyr-Land) betrunken (0,96 Promille)  mit seinem VW Golf gegen einen Baum gekracht sein. Seine mitfahrende Freundin (15) sowie ein Bekannter (20) starben noch vor Ort.  

Wie "Heute"  damals ausführlich berichtete, war das Auto von der Straße abgekommen, schlitterte 25 Meter über eine Wiese, ehe es gegen einen Obstbaum krachte. Der 20-Jährige auf der Rückbank wurde bei dem Unfall nahezu aus dem Auto katapultiert – für ihn kam jede Hilfe zu spät. Auch das Mädchen auf der Beifahrerseite hatte keine Chance.

Sterbendes Mädchen geküsst

Der Fahrer selbst war nach dem Crash kurz bewusstlos, konnte anschließend verletzt selbst aus dem Wrack steigen. Ein Anwohner eilte dem Verletzten zu Hilfe. Laut ihm spielten sich am Unfallort damals berührende Szenen ab. Demnach soll er das Mädchen, das seine Freundin war, geküsst haben und gesagt haben: "Bleib bei mir. Ich hab dich doch so lieb."

Der Angeklagte muss sich heute wegen grob fahrlässiger Tötung vor dem Richter verantworten. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft.