Oberösterreich

Teenie-Bande raubt Taxi und stiehlt dann 61 Red Bull

Eine Teenie-Bande hatte im Vorjahr in OÖ eine Reihe von Straftaten begangen. Am Donnerstag saß nun einer davon in Linz auf der Anklagebank.  

Der 17-Jährige soll mit zwei 13-jährigen Freunden einen Taxler überfallen haben und mit dem Auto davongefahren sein. Am Donnerstag stand er vor Gericht.
Der 17-Jährige soll mit zwei 13-jährigen Freunden einen Taxler überfallen haben und mit dem Auto davongefahren sein. Am Donnerstag stand er vor Gericht.
Daniel Scharinger

Die Jugendbande sorgte im vergangenen Jahr für zahlreiche Schlagzeilen. Sie soll ein Bistro ausgeräumt, ein Taxi geraubt und einen Mann überfallen haben.

Zwei der mutmaßlichen Täter kann die Justiz nichts anhaben, sie sind erst 13 Jahre alt. Mitglied der Bande war aber auch ein 17-jähriger Linzer. Er saß nun am Donnerstag in Linz vor Gericht. Die Staatsanwalt wirft ihm schweren Raub und Diebstahl vor. 

Er soll an mehreren Straftaten beteiligt gewesen sein. Am 8. November habe er mit zwei 13-jährigen Freunden einen Taxler überfallen. Die zwei Burschen und das Mädchen stiegen am Linzer Hauptplatz in das Taxi eines 72-jährigen Mannes ein und fuhren nach Kronstorf (Bezirk Linz-Land). 

Dort sollen sie den Taxler geschlagen und gewaltsam aus dem Auto gezerrt haben. Im Anschluss flüchteten sie mit dem Wagen. Fahrer soll der 17-Jährige gewesen sein.

Auf der Flucht verlor das Auto plötzlich Öl. Die Teenies beschlossen, die Box bei einer Tankstelle aufzubrechen, um an Öl zu kommen. Aber trotzdem ließ sich das Auto nicht mehr starten. Die drei fuhren schließlich mit dem Bus Nachhause.

Insgesamt 61 Red-Bull-Dosen gestohlen

Das war aber noch nicht genug. Auf ihrer Irrfahrt beschlossen sie, in eine Unimarkt-Bistrobox einzubrechen. Die drei Täter zwängten die Tür auf und stahlen Waren im Wert von rund 600 Euro - darunter 27 große und 34 kleine Red Bull Dosen. "Sie benötigten 18 Sackerl, um das Diebesgut zum Auto zu tragen", sagte der Richter.

Der Angeklagte zeigte sich geständig und reuig. Er ist bei der Polizei aber kein Unbekannter. Er soll auch im November 2021 am Anzünden eines Polizeiautos beteiligt gewesen sein. Daher hat er auch eine Vorstrafe. Ins Gefängnis ging er damals aber nicht, da die Strafe aufgeschoben wurde, weil er kurz darauf eine Lehre antrat. 

Der 17-Jährige lernte aber nicht daraus. Obwohl er als Spengler-Lehrling tätig war, reichte das Geld nicht aus. "Ich habe auch Drogen genommen", gestand er ein. Er erhoffte sich, durch den Taxiraub an Geld zu kommen. Die Spengler-Lehre ist nun Geschichte. Nach der Inhaftierung löste der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis auf.

Angeklagter wohnte zu acht in einer Wohnung

Der 17-Jährige hat aber einen Plan: "Ich möchte arbeiten gehen, eine Zukunft aufbauen und nicht im Knast bleiben", sagte der Angeklagte. Der Richter rechnete an, "dass es der Angeklagte als Kind nicht leicht hatte". Zuletzt hatte er mit sieben weiteren Personen in der 86 Quadrat Meter großen Wohnung seiner Großmutter gewohnt.

Der Richter verurteilte den Angeklagten schließlich zu 18 Monaten Haft. Sechs davon muss er absitzen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

13-Jähriger – "Erschieß dich, wenn du nicht aussteigst"

Bei dem Überfall soll einer der Täter "Ich erschieße dich, wenn du nicht aussteigst und mir das Auto gibst", gerufen haben.

Als der Taxilenker nicht reagierte, sollen ihn die mutmaßlichen Täter getreten haben. Danach flüchteten die drei mit dem Wagen nach Steyr und anschließend retour nach Linz. Dort wurden sie schließlich gestellt. "Heute" berichtete.

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