Teamchef Rangnick: "Wann war Cordoba nochmals?"

Deutsche und Österreicher – nicht immer ein einfaches Verhältnis. Das sah man auch in der jüngsten Vergangenheit, als Teamchef Franco Foda nicht immer einen leichten Stand in der Öffentlichkeit hatte. Natürlich lag das auch an den gezeigten Leistungen des Nationalteams. Werden die jetzt besser? Mit Ralf Rangnick sitzt ein weiterer Deutscher auf der Trainerbank – und er hält offenbar wenig von österreichischer Nostalgie.

Erinnerungen an Cordoba

"Wann war Cordoba nochmals?", fragte der 63-Jährige, als er auf die Erwartungshaltung in der Alpenrepublik bei seinem ersten Auftritt vor den Medien auf die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit angesprochen wurde. Nachsatz: "Es ist schon länger her, dass Österreich mit Heldentaten auf sich aufmerksam gemacht hat."

Doch Heldentaten sind genau das Ziel des einstigen Red-Bull-Masterminds, dessen Berater-Vertrag bei Manchester United aufgelöst wurde. "Wir sind auf Platz 34 in der Rangliste, da sind Länder vor uns, die nicht die ganz großen Länder des Fußballs sind", meint er. "Das muss nicht unbedingt sein und so bleiben. Das geht nur über erfolgreiche Spiele und Turniere."

Stimmung im Wettbüro

Als erste Aufgabe warten die Nations-League-Duelle mit Frankreich, Kroatien und Dänemark. Rangnick dazu: "Im Wettbüro wird bei der Nations League niemand sagen, dass wir von der Papierform her gewinnen. Wir sind in keinem Spiel Favorit, daher müssen wir irgendwo etwas besser machen als der Gegner, Kontrolle über das Spiel haben, Proaktiv sein und den Gang der Dinge selbst bestimmen können. Das setzt Mut voraus."

Die Mannschaft habe das Potenzial, mit den ganz große mithalten zu können – wenn die Einstellung der Spieler stimmt. "Der Kader ist eine gute Mischung und die Nations League ist eine Vorbereitung auf die EM-Quali, aber auch die Chance, den Siegeswillen auf den Platz zu bringen. Die Spieler müssen richtig Bock und Lust haben, Erfolg zu haben."