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Tausendjähriges Skelett bei Straßenbau entdeckt

Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt traf bei Bauarbeiten auf das Skelett eines kräftigen Mannes. Man fand auch Steinkistengräber.

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Man fand das Skelett eines kräftigen Mannes aus dem frühen Mittelalter, begraben in einer Steinkiste.
Man fand das Skelett eines kräftigen Mannes aus dem frühen Mittelalter, begraben in einer Steinkiste.
Facebook/Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt

In Basel an der Riehentorstrasse stieß die Archäologische Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt im Rahmen von Straßenarbeiten auf das Skelett eines erwachsenen Mannes, der in einer Steinkiste begraben war. Den Fund machten die Forscher nun auf Facebook publik. Das Gerippe dürfte aus dem frühen Mittelalter stammen, es ist also ungefähr 1000 Jahre alt. "Wie viele Gräber effektiv in dieser Gegend noch vorhanden sind, ist schwierig zu sagen. Viele wurden auch durch vergangene Bauarbeiten zerstört. Es ist aber davon auszugehen, dass um das Gebiet der Theodorskirche am Wettsteinplatz ein nicht dicht besiedeltes Gräberfeld liegt", erklärt Kantonsarchäologe Guido Lassau gegenüber 20 Minuten.

Äußert kräftige Knochenstruktur

Im Steinsarg waren keine Beigaben und der Mann wird aufgrund der Knochenstruktur als kräftig beschrieben. "Steinkistengräber gelten als eine eher jüngere Erscheinung des Frühmittelalters, in welcher Beigaben eher selten waren. Kinder wurde kaum darin bestattet und die erwachsenen Steinkistenindividuen sind häufig überdurchschnittlich groß", klärt Lassau auf.

Warum wurden Menschen in Steinkisten begraben?

Warum Menschen in Steinkisten begraben wurden, sei schwierig festzumachen. Es sei sicherlich mit einem größeren Aufwand verbunden gewesen und es könne darauf hinweisen, dass eine Bestattung mit einem Sarkophag imitiert wurde. "Dadurch könnte ein höherer sozialer Status der verstorbenen Person postuliert werden", schließt Lassau seine Einschätzungen ab.

Basel ist voller Skelette

Immer wieder werden in Basel spektakuläre Knochenfunde und weitere historisch wertvolle Artefakte aus dem Boden geborgen. Die Entdeckungen wurden bereits in der Vergangenheit als einzigartig in Europa bezeichnet, wie etwa der Fund eines frühmittelalterlichen Handwerkviertels unter der Zentrale des Basler Kantonspolizei-Gebäudes. Auch die Freilegung der zwölfjährigen Ida vergangenen März war eine Sensation, bei welcher das Grab reich mit Beigaben gefüllt war. Unter einem Kirchentor fand man im Juni insgesamt zehn Leichen von wohlhabenden Baslerinnen und Baslern aus dem Mittelalter. In dieser Zeit wurde nur die Oberschicht innerhalb der Kirche bestattet. Beim Totentanz-Park nahe dem Universitätsspital Basel fand man im Juni 2018 gleich mehrere Knochen, sowie ein Skelett welches bis auf die Füße gut erhalten war.

Hundert ungelöste Fälle

Die Knochenfunde werden allesamt archiviert. Die Archäologische Bodenforschung unterhält zwei spezielle Lager, in denen die Skelette unter klimatisch stabilen Bedingungen aufbewahrt werden. Dort können sie von Forschenden zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorgeholt werden für weitere Untersuchungen. Zu tun gibt es noch genug. In den Kisten lagern sozusagen Hunderte ungelöste Fälle.

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    Nach dem verheerenden Brand 2019 arbeitet man in Paris am Wiederaufbau von Notre Dame. 
    Nach dem verheerenden Brand 2019 arbeitet man in Paris am Wiederaufbau von Notre Dame.
    Denis Gliksman, Inrap/EPRNDP