Für die 15 Opfer

Tausende Serben beginnen neues Jahr mit Schweigeprotest

Das Bahnhofsunglück von Novi Sad mit 15 Toten löste eine Protestwelle aus, die nicht abebbt. Auch in der Silvesternacht kam es zu Demonstrationen.

20 Minuten
Tausende Serben beginnen neues Jahr mit Schweigeprotest
Eine Schweigeminute für jedes der Opfer vom Bahnhofsdacheinsturz Anfang November: Kurz vor Mitternacht haben sich Tausende in Belgrad und anderen serbischen Städten versammelt.
REUTERS

Tausende Menschen haben in Serbien den Übergang ins neue Jahr mit einem Schweigeprotest begangen. In der Hauptstadt Belgrad und der nördlichen Stadt Novi Sad legten die Teilnehmer der von Studenten angeführten Demonstrationen von 23.52 Uhr bis 00.07 Uhr 15 Schweigeminuten ein, wie Medien berichteten. Damit gedachten sie der 15 Todesopfer des Bahnhofsdacheinsturzes am 1. November in Novi Sad.

Von 50 Fakultäten

Das Unglück, das sich nach mutmaßlich unsachgemäß ausgeführten Umbauarbeiten ereignet hatte, erschütterte das ganze Land und löste eine riesige Protestwelle gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić aus. Studenten von mehr als 50 Fakultäten besetzten ihre Universitäten. Die Tragödie von Novi Sad führen sie auf die Inkompetenz und Korruption der Machthabenden zurück.

In der Silvesternacht demonstrierten Studenten mit Plakaten, die unter anderem Aufschriften wie "Es gibt kein neues Jahr, ihr schuldet uns noch das alte" trugen. Vucic hatte kurz davor im regierungsnahen TV-Sender Prva eines seiner häufigen Interviews gegeben, in dem er sagte, er habe keine Angst vor den Studenten.

Einladung zum Gespräch

Er lade sie zum Gespräch ein, sagte er, aber sie würden nicht kommen, weil "sie keine Argumente haben". Studentenvertreter hatten in der Vergangenheit gefordert, dass Institutionen wie Staatsanwaltschaft und Gerichte ihrer Arbeit ohne Einmischung der Politik nachgehen müssten.

Vucic hat als Präsident laut Verfassung zwar eher zeremonielle Befugnisse, in Wirklichkeit trifft er aber – kraft seiner informellen Macht – alle wichtigen Entscheidungen im Land allein. Auch die Justiz steht weitgehend unter seiner Kontrolle.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Bahnhofsunglück von Novi Sad, bei dem 15 Menschen starben, hat in Serbien eine anhaltende Protestwelle ausgelöst, die auch in der Silvesternacht mit einem Schweigeprotest fortgesetzt wurde.
    • Tausende Menschen, angeführt von Studenten, gedachten der Opfer und kritisierten die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic für Inkompetenz und Korruption, während Vucic die Studenten zu Gesprächen einlud und ihre Argumente in Frage stellte.
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