"Tatort"-Premiere! Heute rappen die Wiener Kommissare

Fast vier Monate kein neuer "Tatort", also ein Drittel des Jahres. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf kommenden Sonntag (20:15 Uhr, ORF) besonders groß ist. Dann wird endlich ein neuer Fall ausgestrahlt – und der wird ziemlich außergewöhnlich. Die TV-Kommissare Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer rappen nämlich!

Die Folge "Deine Mutter" spielt im Wiener Hip-Hop-Milieu. "Da kam irgendwann die Idee auf, dass die Kommissare sich im Rap versuchen. Die Filmszene, in der wir rappen, ist eine Traumsequenz mit einer ganz eigenen ironischen Note. Es wäre ja absurd, wenn wir uns auf diesem Feld ernsthaft messen wollten", erklärt Neuhauser im ARD-Interview.

Dabei wurden die Schauspieler vom Musiker Aleksandar Simonovski alias Yugo, der im Film den aufstrebenden Rapper "Ted Candy" spielt, professionell unterstützt: "Er hat den Song komponiert und uns auch in die Dance-Moves eingeführt. Ich glaube, man versteht erst, was Rap wirklich ist, wenn man es einmal ausprobiert hat", so die 65-Jährige, welche die Ermittlerin Bibi Fellner spielt.

Auch Krassnitzer – er spielt Kommissar Moritz Eisner – war dankbar für die Hilfe des Experten. "Yugo hat es uns so weit beibringen können, dass es nicht allzu peinlich wirkt", so der Schauspieler. "Die Zuschauer sollen nicht denken, oh Schreck, was ist denn jetzt in die beiden gefahren?"

In der ersten "Tatort"-Folge nach der Sommerpause geht es um einen "Beef" unter Gangsterrappern – eine musikalische Auseinandersetzung mit handfesten Drohungen – und plötzlich liegt einer von beiden tot nahe der Studiotür des anderen. Regie führte erstmals die vielfach ausgezeichnete Niederösterreicherin Mirjam Unger.

Nicht nur deshalb beschreibt Krassnitzer die Dreharbeiten als wirklich aufregend. "Wir haben den Fake auf einer Brücke in einem sozial heterogenen Viertel aufgezeichnet. Als die Musik einsetzte, war schlagartig das halbe Quartier um uns herum. Die Kids, teils 15 oder 16, waren richtig fiebrig, weil wir natürlich in ihren Raum eingedrungen sind", erinnert sich der Darsteller des Kommissars Moritz Eisner.

"Als unsere Darsteller mit ein paar falschen Geldscheinen um sich warfen und mit lila Pseudo-Drogencocktails aus Hustensaft und Aufputschmittel hantierten, bekamen sie leuchtende Augen. Das fand ich sehr bezeichnend: Im Grunde haben wir auf der Brücke aufgeführt, wovon sie alle träumen."