Hunderte Häftlinge schon tot
Taliban stecken abgeschobene Afghanen in Horror-Häfn
Mehrere Afghanen, die letzte Woche aus Deutschland abgeschoben wurden, sitzen nun in Kabul im Horror-Gefängnis. Es mangelt Wasser und Toiletten.
Erstmals seit drei Jahren hat Deutschland vergangene Woche wieder afghanische Straftäter in ihr Heimatland abgeschoben ("Heute" berichtete). In Afghanistan sollen mehrere der Abgeschobenen nun in ein berüchtigtes Gefängnis gebracht worden sein. Die Verhältnisse in dem Horror-Häfn sollen miserabel sein — es gibt kaum Wasser und zu wenig Toiletten, berichtet "Bild".
Am Freitag hob eine Charter-Boeing in Leipzig in Richtung Kabul ab. An Bord waren laut "Spiegel" 28 kriminelle Afghanen, die aus verschiedenen Bundesländern gebracht wurden.
Ex-Häftlinge leiten jetzt Gefängnis
Unter den Abgeschobenen ist auch der 31-Jährige Mukhtar H. Zusammen mit drei weiteren Geflüchteten hatte er 2021 eine 14-Jährige brutal vergewaltigt. Nach der Abschiebung zeigte sich der Wohnort des 31-Jährigen, das 5.000-Seele-Dorf Illerkirchberg in Baden-Württembergohnort erleichtert. Österreichs Innenminister Gerhard Karner bezeichnete den Abschiebeflug als "sehr gute Nachricht".
Die Taliban sollen mehrere Straftäter nun im berüchtigten Pul-e-Charkhi-Gefängnis untergebracht haben. Dort waren einst Tausende Taliban inhaftiert. Seit der Machtübernahme der Terrorgruppe im August 2021 haben ehemalige Gefangene das Sagen und sollen dort auch als Gefängnisaufseher agieren.
"Wir haben diejenigen, die aus Deutschland abgeschoben wurden, in ein Gefängnis gebracht. Hier wird jetzt jeder einzelne Fall untersucht. Danach entscheidet ein Gericht darüber, was mit ihnen passiert", erklärte ein Taliban-Vertreter gegenüber "Bild".
Unanhängigen Berichten zufolge soll das Horror-Häfn im miserablen Zustand sein. Laut Medienberichten ist das Gefängnis massiv überbelegt, die hygienischen Zustände miserabel: Es gibt kaum Wasser, zu wenige Toiletten. Im Winter 2022 erfroren laut Taliban mehr als 120 Insassen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Deutschland hat vergangene Woche erstmals seit drei Jahren wieder afghanische Straftäter abgeschoben, die nun in Kabul im berüchtigten Pul-e-Charkhi-Gefängnis untergebracht sind, wo es an Wasser und Toiletten mangelt
- Die Zustände in dem Gefängnis sind katastrophal, und ehemalige Häftlinge agieren dort nun als Aufseher