Welt
Syrien-Schutzzonen: Iran, Türkei und Russland einig
In Astana haben sich die drei Schutzmächte der Kriegsparteien auf Schutzzonen für Syrien geeinigt. Eine Rebellenvertreter verließen die Konferenz aus Protest.
Russland und der Iran sind mit dem syrischen Diktator Baschar al-Assad verbündet, die Türkei unterstützt mehrere Rebellengruppen. In der kasachischen Hauptstadt Astana trafen sich die drei Staaten mit Vertretern von Regime und Opposition, um nach einer politischen Lösung in dem blutigen Bürgerkrieg zu suchen.
Russland, die Türkei und der Iran einigten sich auf die Errichtung von Schutzzonen in Syrien, in denen die Zivilbevölkerung vor Gewalt geschützt ist. Die türkische Armee hat eine solche Schutzzone bereits an seiner Grenze im Norden Syriens errichtet und lässt das Gebiet von verbündeten Rebellengruppen verwalten.
Keine konkreten Schutzmaßnahmen vereinbart
Drei weitere solche Schutzzonen sollen im nördlichen, zentralen und südlichen Teil des Bürgerkriegslandes geschaffen werden, so die von den drei Staaten unterzeichnete Vereinbarung. Durch welche konkreten Maßnahmen die Zivilbevölkerung in diesen Gebieten vor Gewalt und Kampfhandlungen geschützt werden soll, dazu gab es keine Vereinbarungen.
Oppositionsvertreter verließen Gespräche unter Protest
Einige Vertreter der Opposition machten Berichten zufolge ihrem Protest lautstark Luft und verließen die Gespräche. Die Rebellengruppen hatten bereits im Vorfeld gegen die Teilnahme des Iran protestiert. Sie beschuldigen das schiitische Mullah-Regime, von Anfang an mit Waffenlieferungen und Kämpfern auf Seiten Assads zur Eskalation des Bürgerkriegs beigetragen zu haben.
Dschihadistische Gruppen wie den Al-Kaida-Ableger "Jaish Fatah al-Sham" (die ehemalige Al-Nusra-Front) und die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen. (hos)