Wirtschaft
Supermarkt-Kette verbannt jetzt Bankomaten aus Shops
Die Zahl der Bankomaten in Österreich ist rückläufig. Nach dem Ende der Kooperation mit OMV werden die Geräte nun auch in 100 Billa-Shops abgebaut.
In Österreich sinkt die Zahl der Bankomaten. Nicht nur, dass einige Banken ihre Geräte abbauen, geschieht dies nun auch bei zahlreichen Billa-Filialen. Das berichtet das ORF-Radio Ö1 am Dienstag. Vielerorts wird es künftig also nicht mehr möglich sein, vor oder nach dem Einkauf Geld abzuheben – die Rede ist von 100 betroffenen Filialen. Billa-Konzernmutter REWE erklärt in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die angebotenen Services laufend evaluiert und gegebenenfalls angepasst würden.
"Aus diesem Grund wurde der Entschluss gefasst, im Markt befindliche Bankomaten zu entfernen. Sowohl wirtschaftliche als auch sicherheitstechnische Gründe waren für diese Gründe ausschlaggebend", zitiert Ö1 aus der REWE-Mitteilung. In der Vergangenheit lockten die Bankomaten immer wieder Verbrecher an. Bei den wirtschaftlichen Gründen gehe es um eine geringe Nachfrage im Verhältnis zu den Betriebskosten, so REWE.
Mehr lesen: Rätsel gelöst – darum krachte Pkw in Supermarkt
Weniger Bankomaten, aber Österreich weiterhin im Spitzenfeld
Die Zahl der Bankomaten ist aber in ganz Österreich rückläufig, so Experten – eine Trendwende. Denn zuvor sind jahrelang immer mehr Bankomaten aufgebaut worden. Im Vorjahr ging die Zahl erstmals zurück. Von rund 9.200 auf knapp 8.900 Geräte in ganz Österreich. Für den Rückgang gebe aus laut Matthias Schroth, Direktor der Hauptabteilung für Bargeld in der Österreichischen Nationalbank, drei Gründe.
► Banken schließen Filialen – das gehe oft auch mit einem Wegfall des Bankomaten einher.
► Banken haben zudem auch damit begonnen, unrentable Bankomaten zu schließen – das habe auch mit einer geringeren Bargeldnutzung in Österreich zu tun.
► In den letzten Monaten fanden zudem auch zwei große Kooperationen ihr Ende. Damit ist neben dem Aus für Bankomaten bei Billa auch das Ende der Geldautomaten bei OMV-Tankstellen gemeint.
In beiden Fällen könne man aber weiterhin Geld an den Kassen beheben, heißt es. Die Zahl der Bankomaten werde laut Schroth aber auch weiterhin sinken. Dennoch gebe es hierzulande im europäischen Vergleich noch viele Geräte. Österreich nehme hier letzten Endes auch weiterhin eine Spitzenposition ein.
Schrot versichert, dass intensive Gespräche mit den Stakeholdern – Banken und Politik – laufen würden, wie man auch zukünftig speziell im ländlichen Raum die Bargeldversorgung sichern könne. Letzteres fordert mit Andreas Kollross auch der kommunalpolitische Sprecher der SPÖ. "Ich fordere die Regierung auf, ein Konzept gegen das Bankomat-Sterben vorzulegen und für einen uneingeschränkten Zugang zu Bargeld in ganz Österreich zu sorgen", erklärte der Sozialdemokrat in einer Aussendung.