Längere Öffnungszeiten
Supermärkte bald sonntags offen? Das sagt Billa-Chef
Acht zusätzliche Stunden pro Wochen sollen Supermärkte geöffnet haben dürfen, fordert der Rewe-Chef. Sonntage sind dabei ein Sonderfall.
Bei einem Blick in die Nachbarländer wirkt Österreich etwas rückständig. Während Einkaufen im Supermarkt auch nach 20 Uhr oder stellenweise sogar am Sonntag dort zum normalen Bild gehört, steht man in Österreich zeitgleich vor verschlossenen Türen.
Längere Öffnungszeiten gefordert
Als ein "sehr nostalgisches Gesetz" bezeichnete diese Öffnungsmietenregelung zuletzt Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti im Interview mit der "APA" und forderte eine Ausweitung. Geht es nach ihm, sollen Supermärkte künftig 80 statt 72 Stunden pro Woche offen haben, etwa schon ab 6 oder bis 23 Uhr.
Ein Vorstoß, dem ein Großteil der Österreicher aber überraschenderweise ablehnend gegenübersteht. Rund zwei Drittel lehnen in einer "Heute.at"-Umfrage längere Öffnungszeiten ab, "braucht kein Mensch", so der Tenor. Die Kommentare in Sozialen Netzwerken zu entsprechenden Berichten sehen es ähnlich.
Sonntag "Tag der Familie"
In einer Sache sind sich aber alle, sogar der Rewe-Chef, einig: "Ich finde es richtig, dass man am Sonntag zu hat. Es ist der Tag der Familie", so Haraszti.
Diese Familienfreundlichkeit sieht die Gewerkschaft aber auch nicht bei Arbeitszeiten ab 6 oder bis 23 Uhr gegeben. "Schon jetzt leiden die Angestellten unter enormen Stress und Arbeitsdruck aufgrund von Personalmangel. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten würde die Situation noch weiter verschärfen", so Martin Müllauer.
Auf den Punkt gebracht
- Billa-CEO äußert Wunsch nach längerer Öffnungszeit für Supermärkte, während eine Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Österreicher gegen längere Öffnungszeiten ist
- Sowohl Rewe-Chef als auch Gewerkschaft betonen die Bedeutung des Sonntags als Familientag und warnen vor zusätzlichem Stress bei einer Ausweitung der Arbeitszeiten