Spieletests
"Super Mario 3D All-Stars" im Test: Mamma Mia!
Nintendo veröffentlicht drei "Super Mario"-Kracher als HD-Version für Nintendo Switch. "Heute" hat die Sammlung getestet.
Manche Dinge ändern sich wohl nie. Dass Super Mario Prinzessin Peach retten muss. Oder dass Nintendo merkwürdige Entscheidungen trifft. Denn, und das gleich vorweg, es ist schier unverständlich, warum die Game-Collection "Super Mario 3D All-Stars" nur bis Ende März 2021 verkauft wird – digital als Download und als Retail-Fassung. Wenn man den miesen Beigeschmack der künstlichen Verknappung einmal beiseite schiebt, ist diese Sammlung ikonischer Mario-Games ein großartiges Paket.
Was gibt es denn überhaupt? Die ersten drei 3D-Abenteuer des kultigen Klempners: "Super Mario 64" (Nintendo 64, 1997), "Super Mario Sunshine" (Nintendo GameCube, 2002) und "Super Mario Galaxy" (Nintendo Wii, 2007). Es handelt sich explizit um keine Remakes, sondern relativ unveränderte Portierungen der Games – "Sunshine" erscheint hier zum ersten Mal auf einer anderen Konsole als dem GameCube. An Extras erhält man lediglich den Soundtrack im Game-Menü, der Player ist aber mehr als reduziert. Man kann lediglich Tracks starten und anhalten. Etwas mehr Mühe hätte es angesichts des 35. Geburtstags von "Super Mario Bros." schon sein können.
Damals revolutionär, heute noch gut spielbar
"Super Mario 64" gehört wohl zu den einflussreichsten Games der Geschichte. Nintendo definierte im Jahr 1996, wie sich ein Jump-and-Run im dreidimensionalen Raum spielen soll. Das funktionierte beim ersten Anlauf schon hervorragend, auch wenn die Kamerasteuerung mit heutigen Augen betrachtet etwas mühsam daherkommt. Nach wie vor ist es aber perfekt spielbar, wenn man über kleinere Kamera-Aussetzer und die allgemein in die Jahre gekommene Optik hinwegsieht. Wenigstens wurden ein paar besonders matschige Texturen getauscht – auf Marios Mütze prangt jetzt ein knackscharfes "M".
In "Super Mario 3D All-Stars" ist "Super Mario 64" in einem Seitenverhältnis von 4:3 und einer Auflösung von 960 x 720 umgesetzt – sowohl im Handheld- als auch im TV-Modus. Die Original-Framerate von 30 Bildern pro Sekunde wurde beibehalten.
Komisch, aber spaßig
"Super Mario Sunshine" ist ein kontroverser Titel. Das zweite 3D-Mario ging einen eigenen Weg – und schickt den Helden unter anderem gleich zu Beginn vor Gericht. Mithilfe der High-Tech-Wasserspritze Dreckweg 08/17 muss er das Tropen-Paradies Isla Delfino vom Schmutz befreien. Das war neu, innovativ und etwas ganz anderes als "Super Mario 64". Sofern man mit dem etwas abgefahrenen Konzept etwas anfangen kann, ist das Game auch heute gut gemacht, auch wenn hier ebenfalls die Kamera öfter als nötig herumzickt.
In der Collection läuft das Game mit einem Seitenverhältnis von 16:9 mit einer Auflösung von 1920 x 1080 im TV- und 1280 x 720 im Handheld-Modus. Die Framerate bleibt leider auch hier bei 30fps. Durch die verbesserte Technik kommt die Optik besser denn je zur Geltung. Das Design der Umgebung ist wunderbar farbenfroh, Effekte wie das Hitzeflimmern in der Ferne werden in HD noch besser sichtbar. Lediglich den hochgerechneten Zwischensequenzen sieht man die antiken Gaming-Wurzeln deutlich an.
Das Vermächtnis der Wii
Der auch im Jahr 2020 am besten spielbare Titel der "3D All-Stars" ist "Super Mario Galaxy". Kein Wunder, denn das Game zählt zu den besten 3D-Plattformern aller Zeiten. Die Jagd nach Bowser führt Mario durch die ganze Galaxie, wo er zahllose verrückte Planeten erkundet. Auch 13 Jahre nach der Erstveröffentlichung fühlt sich "Galaxy" perfekt an, die Bewegungssteuerung zum Einsammeln von Sternen wurde einfach auf die Sensoren der Switch-Controller (Joy-Con und Pro-Controller) übertragen. Im Handheld-Modus kommt dazu einfach der Touchscreen zum Einsatz.
Das Spiel läuft mit einer Auflösung von 1920 x 1080 im TV- und 1280 x 720 im Handheld-Modus – wie auf der Wii mit 60fps. "Galaxy" profitiert enorm der erhöhten Auflösung. Die 480p des Originals "versteckten" viel von der Finesse, die nun zum Vorschein kommt. Das Game kommt zwar nicht ganz an "Super Mario Odyssey" heran, könnte in dieser Form aber ohne Probleme neu erscheinen, ohne dass man ihm das Alter maßgeblich ansehen würde.