Eventin in der Ostsee

Sturm erschwerte Rettung von havariertem Tanker

Die Sicherung des havarierten Tankers Eventin mit 99.000 Tonnen Öl an Bord gestaltet sich schwieriger als anfangs gedacht. Es gibt aber Fortschritte.

Sturm erschwerte Rettung von havariertem Tanker
Der Öltanker war mehrere Stunden manövrierunfähig vor Rügen in der Ostsee getrieben. (10. Jänner 2025)
AFP / picturedesk.com

Die Lage am manövrierunfähigen Öltanker Eventin in der Ostsee nördlich von Rügen wurde durch einen heftigen Sturm erschwert. Zwei zusätzliche Schiffe wurden deshalb hingeschickt. Das Ziel: Der 274 Meter lange Havarist soll besser in Position gehalten werden. Die Schlepper VB Luca und VB Bremen seien am späten Abend eingetroffen und mit dem Tanker verbunden worden, sagte ein Sprecher des Havariekommandos der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor war die Eventin nur vom Notfallschlepper Bremen Fighter an einer Schleppverbindung gehalten worden.

Am Abend gab es bereits Böen der Stärke sieben und zweieinhalb Meter hohe Wellen, wie das Havariekommando mitteilte. Erwartet wurde eine weitere Zunahme des Sturms mit Böen der Stärke neun.

Unterdessen ziehen die drei Schiffe den Tanker nach Osten. Man habe dann in Richtung Süden etwas mehr freies Seegebiet, falls etwas Unvorhergesehenes passiere, heißt es weiter.

Spezialisten-Team wurde auf Tanker geflogen

Ein Expertenteam war den Angaben nach rund drei Stunden im Einsatz, damit die Last des Schiffes mit rund 100.000 Tonnen Öl an Bord gleichmäßig auf die Schlepper verteilt wird. Die vier Seeleute wurden demnach von einem Helikopter der deutschen Polizei auf die Eventin abgeseilt und später wieder abgeholt.

Ob, wann und auf welche Weise der Tanker in einen Hafen geschleppt werden kann, werde geprüft und sei derzeit nicht klar. Klar ist, dass die Rettungsaktion dauert. Der Schleppverband sei mit ein bis zwei Knoten (1,85 – 3,7 km/h) sehr langsam unterwegs. Knapp 25 Kilometer sollen zurückgelegt werden. Das Manöver werde deshalb voraussichtlich acht Stunden dauern.

Stromausfall auf Eventin in Nacht zu Freitag

Die Eventin trieb laut Havariekommando seit der Nacht zu Freitag nach einem Stromausfall an Bord manövrierunfähig in der Ostsee. Am Nachmittag gelang es deutschen Einsatzschiffen dann, den Tanker zu sichern. Ein Sensorflugzeug überflog das Gebiet. Öl-Verschmutzungen seien dabei nicht festgestellt worden, hieß es. Wegen des Stromausfalls an Bord brennen an der Eventin keine Positionslichter.

Die Eventin war mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten unterwegs. Der 2006 gebaute Tanker wird von der Umweltorganisation Greenpeace Russlands sogenannter Schattenflotte zugeordnet.

"Jeden Tag fahren schrottreife Tanker von den russischen Ölhäfen Primorsk und Ust-Luga Richtung Südwesten", sagte Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die "Eventin" sei nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohten. Das jüngste Sanktionspaket der EU sei zwar ein wichtiger Schritt, reiche aber längst nicht, um die Ostsee zu schützen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Rettung des havarierten Tankers Eventin in der Ostsee, der 99.000 Tonnen Öl an Bord hat, wird durch einen heftigen Sturm erschwert, jedoch gibt es Fortschritte.
    • Ein Expertenteam und zusätzliche Schlepper wurden eingesetzt, um den Tanker zu sichern und nach Osten zu ziehen, wobei die Rettungsaktion aufgrund der langsamen Geschwindigkeit des Schleppverbands voraussichtlich acht Stunden dauern wird.
    red, 20 Minuten
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