Am Wahlabend
Stundenlanges Zick-Zack – Graz-Flieger gibt Rätsel auf
Vier Stunden lang brummte eine Cessna Sonntagnacht über der steirischen Landeshauptstadt. Ihre Flugbahn gab aufmerksamen Beobachtern Rätsel auf.
Sonntag, Wahlabend in der Steiermark. Plötzlich wurde der Himmel über Graz von einem lauten Brummen erfüllt. Stundenlang wollte der Lärm kein Ende nehmen. Der Verursacher war ein Flugzeug, das in niedriger Höhe einen Zick-Zack-Kurs über der Landeshauptstadt abflog.
Die manche an eine Packung Spaghetti erinnernde Route des Fliegers gab aufmerksamen Beobachtern Rätsel auf, sorgte am Boden für Verwirrung. Die Flugdaten auf flightradar24.com zeigen, dass die Cessna 404 Titan mit der Kennung D-IDOS satte vier Stunden über Graz unterwegs war. Dabei arbeitete sie sich in parallelen Streifen von West nach Ost über der Stadt voran.
Eine Recherche der "Kleinen Zeitung" deckte auf: Es handelte sich um einen Spezialflieger im Auftrag des Stadtvermessungsamtes sowie der Energie Graz. Die auf den ersten Blick skurrile Route war präzise vorgegeben, um das Fernwärmenetz engmaschig aus der Luft zu überprüfen.
Spezialauftrag
"Das war schon lange geplant, ist dann aber immer recht kurzfristig, weil es vom Wetter abhängig ist", wird Elke Achleitner, Leiterin des Stadtvermessungsamtes, zitiert. Dass der Flug genau auf den Wahlabend fiel, dürfte Zufall gewesen sein. Keine Bewölkung, kein Nebel und nicht wärmer als fünf Grad seien die Bedingungen für einen solchen Flug gewesen. Am Sonntag war genau das gegeben.
Bilder: Zick-Zack-Flieger über Graz gibt Rätsel auf
In rund 800 Metern Höhe flog das Spezialflugzeug der Firma AVT Airborne Sensing schließlich die Stadt ab. Dabei legte sie eine ordentliche Strecke zurück. Durch den engen Raster hatte die Cessna am Ende ihrer Reise gegen 22 Uhr rund 600 Kilometer zurückgelegt.
Klimadaten
Mit den Infrarot-Kameras an Bord wurde der Wärmeverlust über Dachflächen gemessen. "Da haben wir einen eigenen Kataster dazu, in dem jede und jeder nachschauen kann, wie gut das eigene Dach gedämmt ist", erklärt die Verantwortliche der "Kleinen". Auch etwaige Lecks in den Fernwärmeleitungen wären so sichtbar geworden.
Die gesammelten Daten werden dann auch in das Klimainformationssystem (KIS) der Stadt einfließen. Dazu wurde im März der Spezialflieger auch schon untertags gestartet: "Da haben wir geschaut, wo die Hitzeinseln in der Stadt sind", so Achleitner abschließend.
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Auf den Punkt gebracht
- Am Wahlabend in der Steiermark sorgte eine Cessna 404 Titan, die vier Stunden lang in einem Zick-Zack-Kurs über Graz flog, für Verwirrung und Rätselraten bei den Bewohnern.
- Eine Recherche ergab, dass es sich um einen Spezialflug im Auftrag des Stadtvermessungsamtes und der Energie Graz handelte, um das Fernwärmenetz und den Wärmeverlust über Dachflächen zu überprüfen.