Drogenlenker in Österreich
Studie: 250.000 Fahrer "high" hinterm Steuer
Einer Untersuchung des KFV zufolge sind auf Österreichs Straßen jede Menge Fahrer unter Drogeneinfluss unterwegs. Man habe bereits eine Lösung.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat eine neue Dunkelfeldstudie veröffentlicht. Demnach haben in Österreich eine Viertelmillion Fahrerinnen und Fahrer in den letzten zwölf Monaten unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug gelenkt.
2021 waren es laut der Institution noch 204.000 Personen - ein Plus von 23 Prozent. Einen deutlichen Anstieg gibt es auch bei den Frauen. Die Anzahl weiblicher Drogenlenkerinnen ist auf 90.000 angestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt.
Meisten Bundesländer legen zu
Wien hat um 50 Prozent zugelegt, Niederösterreich um 30 Prozent. Nur in West-Österreich und in Oberösterreich soll es weniger Lenkerinnen und Lenker gegeben haben, die von Cannabis, Kokain oder anderen Drogen beeinträchtigt sind.
Erschreckende Zahlen kommen aus der Steiermark, Burgenland und Kärnten, die als Region Mitte-Süd zusammengefasst werden. Dort hat sich die Anzahl mehr als verdoppelt.
Nur Bruchteil wird angezeigt
"Alle Drogen haben einen starken Einfluss auf die Verkehrssicherheit, da sie stark psychisch aktiv sind. Genau deshalb sind strikte Kontrollen so wichtig, wobei es in Österreich aber eine deutliche Untererfassung von Drogendelikten im Straßenverkehr gibt", erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im KFV.
Zur Anzeige kam es seitens der Polizei bei 8.676 Personen. Das sind gerade mal 3 Prozent aller Drogenlenker. Dies liege laut dem Kuratorium unter anderem daran, dass die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit mittels ärztlichem Gutachten festgestellt werden muss. Vor allem am Wochenende, in der Nacht und am Land sei das oft gar nicht so einfach, eine Ärztin oder einen Arzt hinzuzuziehen.
Mobiles Drogentestlabor
Der KFV hat auch gleich eine Lösung parat, welche künftige Kontrollen erleichtern soll. Es handelt sich um ein mobiles Drogendetektionslabor, "mit dem man dank modernster Technik Drogensünder künftig gleich vor Ort rasch überführen könne". Medizinisches Personal sei nicht notwendig.
"Dadurch liegt das beweissichere Speichelergebnis bereits in 60 bis 90 Minuten vor", erklärt Raffaela Neustifter, Psychologin und Verkehrsexpertin im KFV. Ein solches Labor gebe es in Italien, aber hierzulande nicht - der KFV fordert, dies zu ändern.