Nahost-Konflikt
Stromausfall in Gaza-Klinik – nun droht die Schließung
Die größte Klinik im Zentrum des Gazastreifens ist nach palästinensischen Angaben unmittelbar von der Schließung bedroht.
Hintergrund sei, dass der Einrichtung der Strom ausgehe, nachdem israelische Truppen Anfang Mai den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten besetzten, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Der Übergang ist der Haupttransportweg für Treibstofflieferungen für Generatoren in das palästinensische Gebiet.
Das Gesundheitsministerium ergänzte am Donnerstagnachmittag, dass das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah binnen zwei Stunden seinen Betrieb werde einstellen müssen. Nach Einbruch der Dunkelheit schien es, als ob im Hospital der Strom ausgefallen war, wie auf Aufnahmen der Nachrichtenagentur AP zu sehen war. Ob es bereits dichtgemacht wurde, war zunächst unklar.
600 Patienten
Im Krankenhaus würden aktuell mehr als 600 Patienten und Verletzte versorgt, hieß es. Zudem seien rund 650 weitere Dialysepatienten auf eine Behandlung dort angewiesen. Deren Leben sei in Gefahr, falls die Klinik schließen würde, warnte das Ministerium weiter. Am Mittwoch habe das Hospital 3.000 Liter Treibstoff erhalten, bräuchte aber pro Tag 5.000 Liter zu Erhaltung des Betriebs.
Nach UN-Angaben wären nur noch zwei Krankenhäuser in Deir al-Balah in Betrieb, wenn das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus ausfallen würde. Nach Deir al-Balah sind zahlreiche Palästinenser von Rafah aus geflohen, wo das israelische Militär eine Offensive gestartet hat. Israel sieht Rafah als letzte Hochburg der radikalislamischen Gruppe, die den Gaza-Krieg mit dem von ihr angeführten Terrorangriff auf den Süden Israels am 7. Oktober auslöste.
Der Gesundheitssektor im Gazastreifen liegt in Trümmern, nur rund ein Drittel der 36 Krankenhäuser in dem Gebiet können den Betrieb noch aufrechterhalten, und dies nur teilweise.