Österreich

Strom zu teuer – Wirt muss Apfelstrudel streichen

Die Energiekosten-Explosion stößt Peter Lammer vom Johannes-Keller in Salzburg sauer auf: Er musste nun seine Speisekarte drastisch reduzieren.

Sandra Kartik
Wirt Peter Lammer vom Johannes-Keller will wieder die Pfanne schwingen, statt den energiefressenden Griller anzuwerfen. So will er 50 Prozent Stromkosten sparen.
Wirt Peter Lammer vom Johannes-Keller will wieder die Pfanne schwingen, statt den energiefressenden Griller anzuwerfen. So will er 50 Prozent Stromkosten sparen.
Franz Neumayr

Diese Änderung wird vielen Gästen nicht schmecken: Um Strom zu sparen, hat sich der Salzburger Innenstadt-Wirt Peter Lammer vom Johannes-Keller zu einem radikalen Schnitt entschieden. Speisen, die in der Zubereitung zu viel verbrauchen, werden nicht mehr in seinem Restaurant angeboten.

Pommes sind für immer aus

"Alles Geschmorte braucht viel zu lange im Ofen und somit auch zu viel Energie", erklärt der Gastronom seine Entscheidung. Fans beliebter Klassiker werden deshalb sicher schlucken. Denn der Wirt hat etwa Pommes von der Karte gestrichen. Schnitzel gibt es immer noch, allerdings nur mehr mit Salzkartoffeln, sagt Lammer.

Auch der Apfelstrudel gehört nun der Vergangenheit an. "Dafür gibt es jetzt mehr kalte Nachspeisen – Mango-Tiramisu zum Beispiel", will er Gäste beruhigen. Der große Grillherd bleibt nun kalt, um das Lokal weiterhin am Laufen zu halten. "Die Pfanne wird wieder schlagend – so wie früher." So will Lammer etwa die Hälfte der Stromkosten einsparen. "Natürlich wird mir das Kritik bringen, aber der Großteil meiner Gäste hat Verständnis", ist er überzeugt.

Wirt Peter Lammer will 50 Prozent seiner Kosten sparen und auch andere Lokale dazu motivieren.
Wirt Peter Lammer will 50 Prozent seiner Kosten sparen und auch andere Lokale dazu motivieren.
Neumayr

Der Salzburger fürchtet, dass die Strompreise noch weiter steigen werden. "Für viele Betriebe bedeutet das die Schließung. Auch für uns wäre es das Aus!" Lammer will mit seiner "energiesparenden Küche" auch andere Gastro-Betriebe dazu motivieren, es ihm gleichzutun – der Geldbörse und Umwelt zu Liebe.

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