Klimaschutz

Strom immer teurer – "Wir kochen unseren Reis im Bett"

Eine Familie aus Döbling macht vor, wie man wirklich energie- und klimaschonend lebt: Alte, sehr simple Kochtipps helfen den Wienern beim Sparen.

Lydia Matzka-Saboi
"Meine Eltern haben früher oft den 'Reis im Bett gekocht‘, das mache ich jetzt auch. Meine Kinder, Elisabeth und Eva, finden das total lustig", erzählt Kathrin Pauser.
"Meine Eltern haben früher oft den 'Reis im Bett gekocht‘, das mache ich jetzt auch. Meine Kinder, Elisabeth und Eva, finden das total lustig", erzählt Kathrin Pauser.
"Heute" / Sabine Hertel

Klimakrise. Energiekrise. Familie Pauser aus Wien-Döbling spricht auch über schwere Themen am Küchentisch. Es bleibt aber nicht beim Reden, es wird gehandelt. Wie die Familie konkret Energie einspart, hat sie "Heute" verraten.

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Die vierköpfige Familie nutzt Öffis, das Auto kommt nur in Ausnahmen zum Einsatz. "Zum Beispiel, wenn wir Verwandte nahe Kitzbühel besuchen", erzählt PR-Managerin Kathrin Pauser (48). In Tirol ist - wie so oft auf dem Land - das Öffi-Angebot noch ausbaufähig.

"Im Haushalt haben wir alle Leuchtmittel auf LEDs umgestellt und wir achten darauf, dass wir nur dort Licht brennen lassen, wo wir wirklich sind. Besonders meine Große ist da sehr dahinter." Diese nickt und fügt hinzu: "Auch bei der Heizung sind wir strenger", sagt Eva (12). "Wir haben auch gut isolierende Fenster und Rollos, so können wir die Wärme drin behalten", ergänzt Kathrin Pauser. Die Senkung der Raumtemperatur um 1 °C spart immerhin bis zu sechs Prozent an Heizkosten.

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    "Meine Eltern haben früher oft den 'Reis im Bett gekocht‘, das mache ich jetzt auch. Meine Kinder, Elisabeth und Eva, finden das total lustig", erzählt Kathrin Pauser.
    "Meine Eltern haben früher oft den 'Reis im Bett gekocht‘, das mache ich jetzt auch. Meine Kinder, Elisabeth und Eva, finden das total lustig", erzählt Kathrin Pauser.
    "Heute" / Sabine Hertel

    Energiesparen im Alltag

    Und sonst? "Beim Kochen kommt der Deckel auf den Topf", erzählt Elisabeth (10). "Wir haben auch den Wäschetrockner in Pension geschickt, wir hängen die Wäsche jetzt auf und lassen sie an der Luft trocknen!"

    "Früher haben die Kinder oft Sachen probiert, nicht wirklich getragen, zerknüllt auf den Boden geworfen und das ist dann in den Wäschekorb gewandert", erzählt die Mutter, "da sind wir jetzt sehr viel sensibler". Manchmal reiche auch auslüften.

    Außerdem verwende man beim Geschirrspüler und bei der Waschmaschine das Energiesparprogramm, "das braucht zwar länger, aber mit der richtigen Zeiteinteilung geht das".

    Reis wird "im Bett gekocht"

    "Meine Eltern haben früher oft den 'Reis im Bett gekocht', das mache ich jetzt auch. Die Kinder finden das total lustig", erzählt Kathrin Pauser. Für den "Reis im Bett" werden morgens zwei Teile Wasser (im Wasserkocher) zum Kochen gebracht, dazu kommt ein Teil Reis sowie etwas Salz. Der Reistopf kommt dann ins Bett. Bettdecke drüber, nach ein paar Stunden ist der Reis fertig. Mit vorgewärmtem Bett als angenehmen Nebeneffekt.

    Die beiden Mädchen engagieren sich beim Verein "Enkeltaugliches Österreich" und waren auch schon bei Klima-Demos dabei. Besonders beeindruckt hat Eva und Elisabeth die Rede der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg 2019 in Wien.

    Bio schützt das Klima

    Die Familie legt großen Wert auf biologische Ernährung. Im Biolandbau kommen keine künstlichen Pestizide zum Einsatz. Das ist nicht nur gesünder, sondern "auch gut fürs Klima, denn die Herstellung von Pestiziden ist enorm CO2 intensiv!", wissen die Mädchen. Fleisch wird wenig gereicht, Eva ernährt sich vegetarisch, "denn Fleisch ist besonders klimaschädlich".

    Überhaupt wird beim Einkaufen darauf geachtet, dass wenig Verpackungsmüll anfällt. Die Familie kauft auch ältere Lebensmittel, rettet sie so vor der Tonne. Auch bei der Kleidung ist Ressourcenschonung angesagt. Die Mädchen teilen sich Kleidungsstücke, kaufen auch Secondhand.

    Weihnachtsbeleuchtung mit Zeituhr

    "Große Diskussion gibt es bei uns allerdings zum Thema Weihnachtsbeleuchtung, wir sind alle große Fans von Weihnachtsbeleuchtung", so Kathrin Pauser. "Ich denke, hier wird es heuer weniger geben und eine Zeituhr, dann brennt sie wirklich nur, wenn wir sie auch sehen. Ich glaube nicht, dass wir die ganz abschaffen werden!"

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