Zeuge mit Zivilcourage

Streit um Sackerl: "Ich wurde ins Spital geprügelt"

Christian W. (53) zeigte bei einem brutalen Angriff mit einem Gürtel auf einen 16-Jährigen in Horn Zivilcourage, wurde dabei selbst schwer verletzt.

Erich Wessely
Streit um Sackerl: "Ich wurde ins Spital geprügelt"
Gürtel-Attacke: Zeuge Christian W. (53) ging mutig dazwischen
"Bezirksblätter", Picturedesk

Unfassbare Szenen spielten sich am 21. Juni gegen 20.45 Uhr am Kirchenplatz in Horn ab: Ein Asylwerber (35) aus Afghanistan soll mit einem Gürtel auf zwei Jugendliche losgegangen sein. Der Grund: Ein Streit um ein weggeworfenes Sackerl mit Essen.

16-Jähriger musste notoperiert werden

Einem der beiden 16-Jährigen soll der Angreifer den Dorn der Gürtelschnalle an den Kopf geknallt haben, der Bursche musste notoperiert werden. Das zweite Opfer (16) kam mit Abschürfungen davon – auch weil Christian W. (53) mutig dazwischen ging.

"Komm, geh obe vom Gas"

"Komm, geh obe vom Gas", schrie er Richtung Angreifer. Der wollte oder konnte ihn nicht verstehen. Christian W. wurde selbst mit dem Gürtel schwer verletzt, zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu, musste im Spital auch am Ohr genäht werden.

16-Jähriger in Horn mit Gürtel krankenhausreif geprügelt

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    Der Kirchenplatz in Horn
    Der Kirchenplatz in Horn
    Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

    Schmerzen habe der 53-Jährige immer noch, er befindet sich in Therapie, sagt zu den "Bezirksblättern". Dennoch würde er immer wieder so handeln. Shirts könne er noch nicht anziehen, das Heben der Hand fällt schwer. Zuletzt hatte er 16 Jahre lang für eine Demontagefirma in Wien gearbeitet, nun wurde auch noch Lungenkrebs bei dem Familienvater festgestellt: "Man muss das Beste daraus machen und die verbleibende Zeit positiv bleiben."

    Zeuge von Gürtel-Attacke: Christian W. schritt mutig ein, erlitt selbst einen Schlüsselbeinbruch, hat immer noch Schmerzen.
    Zeuge von Gürtel-Attacke: Christian W. schritt mutig ein, erlitt selbst einen Schlüsselbeinbruch, hat immer noch Schmerzen.
    "Bezirksblätter"

    Verlegung nach Baden

    Der 35-jährige Verdächtige war ursprünglich in einer Grundversorgungsunterkunft in der Stadt Horn untergebracht. Wie Caritas St. Pölten-Generalsekretär Christoph Riedl auf "Heute"-Anfrage in einer Stellungnahme erklärt, war der Asylwerber zuvor bereits in ein Sonderbetreuungsquartier in Baden verlegt worden – doch er kam wieder zurück.

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    Schon Wochen vor dem gewaltsamen Vorfall in der Stadt habe man bei dem 35-jährigen Verdächtigen Auffälligkeiten bemerkt und diese "immer wieder dem Land NÖ und auch der Diakonie, die für soziale Betreuung zuständig ist, gemeldet und um eine Verlegung der Person in ein Sonderquartier des Landes ersucht", so Riedl. Der 35-Jährige sitzt in Krems in U-Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.

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