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Streit in Italien um islamfreundliche Pasta

Heute Redaktion
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Bei Feierlichkeiten in Bologna sollen in der Suppenküche der Erzdiözese Tortellini serviert werden, die auch Muslime essen können. Kritiker werfen jetzt der Kirche einen Kniefall vor dem Islam vor.

In Bologna (Italien) werden am Freitag anlässlich der Feierlichkeiten zu Ehren des Stadtpatrons Tortellini an Hilfsbedürftige serviert. Damit diese auch Muslime essen können, beschloss die Erzdiözese den Gästen in der Suppenküche Tortellini mit Huhn statt mit Schweinefleisch zu kochen. Den Beschluss habe man aus Respekt vor islamischen Migranten ergriffen, die die Armenausspeisung in Anspruch nehmen, heißt es.

Traditionell werden die Tortellini mit einer Mischung aus Schweinefaschiertem, Parmaschinken und Mortadella (besteht ebenfalls aus Schweinefleisch), Parmesankäse, Eier und Muskatnuss hergestellt.

Aus dem rechten Lager folgte harte Kritik

Neben vielen kritischen Stimmen reagierte der Chef der rechten Lega und Ex-Innenminister Matteo Salvini verärgert: "Der Bischof von Bologna radiert mit dieser Maßnahme einfach unsere Geschichte und Tradition aus", so Salvini empört auf Twitter.

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Die Reaktion des Erzbischofs von Bologna ließ nicht lange auf sich warten: Es sei "eine normale Regel der Gastfreundschaft", dafür zu sorgen, dass alle Gäste an einem Fest teilnehmen könnten – auch jene, die aus religiösen Gründen nicht Schwein essen dürften.

Auch das Kruzifix wird in Italien derzeit heftig diskutiert

Die Geister scheiden sich auch beim Thema Kreuz im Klassenzimmer. Der linke Bildungsministers Lorenzo Fioramonti, plant, die christlichen Symbole in dem traditionell christlichen Land aus den Schulen zu entfernen, um sie laizistisch unter Rücksicht auf andere Religionen und Atheisten zu gestalten – die Bischofskonferenz regiert kritisch: "Das Kreuz in den Schulklassen ist kein Symbol, das Konflikte nähren sollte. Im Gegenteil. Hier geht es nicht um die Frage der Religion, sondern der Zivilisation. Christentum bedeutet Aufnahme von Ausländern und Integration", so die Äußerung des Generalsekretärs der CEI, Bischof Stefano Russo.

Lega-Chef Salvini äusserte auch dazu seine Kritik auf Twitter: "Hände weg vom Kruzifix, das Teil unserer Kultur und Identität ist".