Wirtschaft

Weihnachts-Streik abgesagt – KV-Einigung im Handel

Bei den KV-Verhandlungen für die Angestellten im Handel wurde am Dienstag eine Einigung erzielt.

Heute Redaktion
Am Dienstag haben die Verhandlungen für den Kollektivvertrag im Handel begonnen.
Am Dienstag haben die Verhandlungen für den Kollektivvertrag im Handel begonnen.
Getty Images

Der geplante Streik für Freitag und Samstag konnte abgewendet werden. Bei der fünften KV-Verhandlung für die Angestellten im Handel konnte am Dienstag doch noch eine Einigung erzielt werden. Die Gehälter sollen nun um bis zu 8,67 Prozent steigen. Somit konnten Streiks mitten in der Adventzeit abgewendet werden. 

Seit 11 Uhr verhandelten die Sozialpartner in der Wirtschaftskammer, die Einigung erfolgte kurz nach 21 Uhr. Die Gewerkschaft hatte sich schon im Vorfeld eine Streikfreigabe vom ÖGB geholt und am Freitag und Samstag mit einer Arbeitsniederlegung gedroht.

"Verhandlungen waren schwierig und zäh"

"Die Verhandlungen waren schwierig und zäh, haben aber im fünften Anlauf doch noch zu einem Ergebnis geführt und wir konnten einen Abschluss erreichen", erklärt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer Aussendung.

In der fünften Runde haben die Arbeitgeber ein duales Angebot mit zwei Varianten vorgelegt: Variante Eins hätte eine Steigerung der Gehälter um 8 Prozent gebracht und sich aus einer Erhöhung der KV-Tafel um 5 Prozent plus einer Prämie von 3 Prozent zusammengesetzt. Variante Zwei beinhaltete die lineare Erhöhung um 7 Prozent.

"Die Gewerkschaft hat sich für die lineare Erhöhung entschieden. Das ist aus unserer Sicht bedauerlich, denn das andere Modell hätte unterm Strich mehr gebracht und außerdem aufgrund der Steuerbefreiung einen enormen Nettovorteil für die Arbeitnehmer:innen bedeutet, in vielen Fällen sogar noch heuer. Im Durchschnitt hätte die Prämie rund 1000 Euro netto betragen", so Trefelik.

145 Euro brutto mehr pro Monat

Die nun erzielte Einigung bewirkt eine Steigerung der Gehälter für die Angestellten im heimischen Handel um 7 Prozent, mindestens jedoch 145 Euro brutto monatlich. Das ergibt eine durchschnittliche Erhöhung um 7,19 Prozent, das Einstiegsgehalt von derzeit 1800 Euro wird auf 1945 Euro im Monat angehoben.

Das Lehrlingseinkommen steigt im ersten Lehrjahr auf 800 Euro, im zweiten auf 1025 Euro, im dritten Lehrjahr auf 1300 Euro und im vierten Jahr auf 1350 Euro. "Das macht die Lehre im heimischen Handel sehr attraktiv und bedeutet unterm Strich eine Erhöhung um fast 9 Prozent für unsere Lehrlinge. Das sehen wir als wichtige Investition in die Zukunft des Handels", so der Obmann der Bundessparte Handel abschließend.

Insgesamt sind 430.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im österreichischen Handel beschäftigt.

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