Straßensperren, erste Schäden durch Rekord-Föhnsturm

Der anhaltende Föhnsturm sorgt für gefährliche Orkanböen auf den Alpen. Auch in einige Tälern fegen ordentliche Windstöße durch.  Aufgrund aktueller Wettermodelldaten haben die Meteorologen der GeoSphere Austria nun ihre am Donnerstag ausgegebene Sturmwarnung "in den besonders gefährdeten Regionen [...] auf die höchste Warnstufe ROT aufgestuft." Das betrifft vorrangig den Alpenhauptkamm von den Zillertaler Alpen bis zu den Radstädter Tauern.

"Es werden aufgrund des starken Südföhns Böen von 100 bis 130 km/h erwartet. Auf den Bergen erreicht der Wind Orkanstärke", so die GSA-Experten weiter. 

Der Föhnsturm konnte am Vormittag noch einmal an Kraft zulegen. Auf dem Patscherkofel bei Innsbruck wurden kurz nach 12 Uhr mittags 196,6 km/h gemessen, so Ö3-Meteorologe Daniel Schrott. Damit ist der alte Oktober-Rekord aus dem Jahr 1984 (180 km/h) deutlich pulverisiert worden.

"In Schmirn nördlich vom Brenner wurden soeben 121 km/h gemessen. Das ist die bisher höchste Windgeschwindigkeit an dieser Wetterstation – seit Messbeginn vor 19 Jahren", teilt Kollege Manuel Oberhuber via X mit.

Es gab demnach auch schon erste Zwischenfälle: "Die Bahnstrecke im Wipptal ist wegen umgestürzter Bäume gesperrt."

Die Kollegen der UBIMET und Unwetterzentrale hatten bereits zuvor die rote Warnstufe – hier die zweithöchste – ausgegeben:

Auch die Großglockner Hochalpenstraße wurde aufgrund der reißenden Winde für den Verkehr gesperrt. Einige Wettermodelle sahen hier die heutigen Temporekorde voraus.

Die Katschbergstraße (B99) bei der Landesgrenze Salzburg / Kärnten ist laut ARBÖ-Meldungen wegen umgestürzter Bäume ebenfalls gesperrt, die B165 zwischen Hainzenberg und Gmünd ebenso. Hier drohen Bäume aber erst auf die Fahrbahn zu krachen.

Offiziell ein Sommertag

Nebeneffekt des starken Föhns: es wird wärmer. Laut Marcus Wadsak wurde in Bludenz und Feldkirch die 25-Grad-Marke geknackt. Damit gilt der Freitag offiziell als Sommertag.

Die Prognose im Detail

Der Freitag hat an der föhnigen Alpennordseite und im Südosten ein paar sonnige Auflockerungen zu bieten, in den Niederungen hält sich zunächst aber stellenweise Nebel. Von der Silvretta den Alpenhauptkamm entlang bis ins Obere Murtal und südlich davon bleibt es hingegen trüb und zeitweise auch nass. Zum Abend hin breitet sich der Regen auch über das Tiroler Unterland bis nach Oberösterreich aus. Der Südföhn weht stürmisch, auf den Bergen auch orkanartig! Die Temperaturen steigen auf 14 bis 24, lokal sogar 25 oder 26 Grad.

An der Alpennordseite zeitweise sonnig

Am Samstag scheint von Ober- und Niederösterreich über das Burgenland bis in die Süd- und Oststeiermark zeitweise die Sonne. Im Westen und Südwesten verläuft der Tag hingegen oft trüb und oft nass, besonders in den südlichen Gebirgsgruppen regnet es häufig. Der zunächst kräftige Südföhn lässt im Tagesverlauf von Westen her nach und an der Alpennordseite breiten sich Schauer und einzelne Gewitter nach Osten aus. Zuvor wird es mit 15 bis 24 Grad vor allem im Osten noch einmal warm, lokal sind auch noch einmal 25 Grad möglich.