Bis zu 3.600 Euro!

Strafe für eigene Kekse – was du jetzt wissen musst

Wer Kekse bäckt und online verkauft, kann mit bis zu 3.600 Euro Strafe rechnen. Der Grund: teure Verstöße gegen Hygiene- und Gewerberegeln.

Wien Heute
Strafe für eigene Kekse – was du jetzt wissen musst
Für sich selbst backen ist herrlich - wer seine Kekse verkauft, muss aber einiges beachten
Sebastian Kahnert / dpa / picturedesk.com

Die Kekspreise sind seit dem Vorjahr bei vielen Anbietern gestiegen. Für eine kleine Portion süßes Adventsgebäck muss man immer tiefer in die Tasche greifen. Hier sehen einige findige Geschäftsleute mit Hang zum Selberbacken ihre große Chance: zu Hause backen und im großen Stil online verkaufen.

Allerdings ist das nicht legal. Zumindest, wenn man es gewerbsmäßig betreibt. Das Wiener Marktamt sorgt aber auch online für Verbrauchersicherheit und findet viele Mängel bei den online angebotenen Keksen – vor allem bei Angeboten privater Kekserlbäcker. Nicht nur der fehlende Gewerbeschein ist hier ein Problem, auch die Hygiene.

Unlauterer Wettbewerb kann sehr teuer werden

"Wir sehen uns da ein bisschen in die Richtung unlauterer Wettbewerb: Wie kommen denn Geschäfte dazu, dass sie alles richtig machen, dass sie Gewerbe angemeldet haben, Steuern zahlen und andere eben nicht? (…) und auch bei Haushaltsküchen: Ist das wirklich eine Küche, wo man wirklich nach dem Lebensmittelgesetz produzieren kann?", sagt Marktamtsprecher Alexander Hengl.

Hygiene und allergene Inhaltsstoffe als Problem

Neben der illegalen Großproduktion, die das Marktamt bei der Herstellung von mehreren hundert Kilo Keksen ahndet und mit bis zu 3.600 Euro Strafe belegt, ist für den Verbraucher eher ein anderer Umstand interessant: Hygiene sowie nicht deklarierte Allergene. Es könne bei privat hergestellten Keksen nicht garantiert werden, dass die Produktion unter hygienisch einwandfreien Umständen passiere, so Hengl zu "Heute". Und auch, ob die Infos über die Zugabe von Nüssen, Milchprodukten oder anderen allergenen Produkten immer auch vollständig an den Kunden weitergegeben werden.

Schwarzmarkt für Kekse – kein Kavaliersdelikt

Das Selberbacken zerstört auch die Geschäftsgrundlage ordentlich produzierender Traditionsbetriebe – die Steuern zahlen und viele Regeln einzuhalten haben, was entsprechende Kosten verursacht. Brancheninsider spüren einen Wildwuchs an Hobby-Bäckern, die über die sozialen Medien Kekse in großen Mengen und zu "Dumping-Preisen" unters Volk bringen. "Die bieten 200 bis 300 Kilo an, um jeweils 30 Euro pro Kilo. Wenn das zehn bis 15 Hobbybäcker in der Umgebung anbieten, spürt man das schon", ärgert sich Christian Heiss, Innungsmeister der niederösterreichischen Bäcker. Die Privaten sind dabei deutlich günstiger als Gewerbe, wo rund 50 Euro pro Kilo üblich sind.

"Es gibt manche, die machen 400 bis 500 Kilo. Die umgehen alle Hygienerichtlinien und gewerblichen Vorschriften", läuft der Branchen-Vertreter bei seiner Kritik heiß. Und: Die so über das Internet feilgebotenen Kekse kommen meist ohne die verpflichtende Kennzeichnung daher. Hier kannst du mehr dazu lesen:

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    Auf den Punkt gebracht

    • Wer selbstgebackene Kekse online verkauft, riskiert Strafen von bis zu 3.600 Euro wegen Verstößen gegen Hygiene- und Gewerberegeln.
    • Das Wiener Marktamt betont die Gefahren durch mangelnde Hygiene und nicht deklarierte Allergene bei privat hergestellten Keksen und sieht darin unlauteren Wettbewerb gegenüber regulären Bäckereien.
    red
    Akt.