970.000 Euro Preisgeld

Stockholm: Chemie-Nobelpreis für Protein-Forscher

Der Nobelpreis für Chemie geht an David Baker, John M. Jumper und Demis Hassabis für Forschung zu Proteinstrukturen, wie heute bekanntgegeben wurde.

Newsdesk Heute
Stockholm: Chemie-Nobelpreis für Protein-Forscher
Der Nobelpreis für Chemie geht an David Baker, John M. Jumper und Demis Hassabis für Forschung zu Proteinstrukturen.
via REUTERS

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an David Baker, John M. Jumper und Demis Hassabis für Forschung zum Design von Proteinstrukturen. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm am Mittwoch bekannt.

Der Forscher Baker erhält eine Hälfte der Auszeichnung, die andere Hälfte teilen sich Hassabis und Jumper aus Großbritannien.

Proteine für Impfstoffe

Baker erhält den Preis für rechnergestütztes Proteindesign, Hassabis und Jumper für die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit.

Der Nobelpreis für Chemie geht an David Baker, John M. Jumper und Demis Hassabis für Forschung zu Proteinstrukturen.
Der Nobelpreis für Chemie geht an David Baker, John M. Jumper und Demis Hassabis für Forschung zu Proteinstrukturen.
REUTERS/ Tom Little

Der 62-jährige Baker ist Professor der Universität Washington in Seattle. Ihm gelang es 2003, ein neues Protein zu entwerfen, das sich von allen anderen Proteinen unterscheidet. Seitdem habe seine Forschungsgruppe "eine fantasievolle Proteinkreation nach der anderen hervorgebracht, darunter Proteine, die als Arzneimittel, Impfstoffe, Nanomaterialien und winzige Sensoren verwendet werden können", urteilte das Nobelkomitee.

Demis Hassabis (48) ist Vorstandschef des KI-Spezialisten Google DeepMind, der 2014 für rund 400 Millionen Dollar von Google übernommen wurde. Der 1985 geborene US-Amerikaner John M. Jumper ist Senior Research Scientist bei Google DeepMind.

Sie stellten 2020 das KI-Modell AlphaFold2 vor. Mit dessen Hilfe konnten sie die Struktur von praktisch allen 200 Millionen Proteinen vorhersagen, die Forscher identifiziert haben. Beide hätten mit ihrem KI-Modell ein 50 Jahre altes Problem gelöst: die Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen. Diese Entdeckungen würden ein enormes Potenzial bergen.

Neben einer Vielzahl wissenschaftlicher Anwendungen können Forscher nun Antibiotikaresistenzen besser verstehen und Bilder von Enzymen erstellen, die Plastik zersetzen können.

Die Chemie stellt nach der Medizin und der Physik traditionell die dritte verkündete von insgesamt sechs Preiskategorien dar. Im vergangenen Jahr wurden die in den USA tätigen Forscher Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov für die Entdeckung und Entwicklung von Quantenpunkten mit dem Chemienobelpreis geehrt.

Nach Chemie folgt am Donnerstag der Literaturnobelpreis. Am Freitag wird dann der Friedensnobelpreis vergeben – er ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird.

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    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Nobelpreis für Chemie 2023 geht an David Baker, John M Jumper und Demis Hassabis für ihre bahnbrechende Forschung zu Proteinstrukturen
    • Baker wird für sein rechnergestütztes Proteindesign ausgezeichnet, während Hassabis und Jumper für die Entwicklung des KI-Modells AlphaFold2 geehrt werden, das die Struktur von nahezu allen bekannten Proteinen vorhersagen kann
    red
    Akt.